Asien

Japanischer Minister wegen doppeldeutiger Aussage über Südkurilen-Inseln zurechtgewiesen

Ein Minister des japanischen Kabinetts stand am Kap Nosappu auf der Insel Hokkaido, blickte in Richtung der Südkurilen-Inseln und erklärte, es sei "am Rande Japans", "am nächsten zu anderen Ländern". Dies wurde als doppeldeutige Bemerkung über den Status der Inseln wahrgenommen.
Japanischer Minister wegen doppeldeutiger Aussage über Südkurilen-Inseln zurechtgewiesenQuelle: Gettyimages.ru

In den letzten Tagen hat Hitoshi Kikawada, japanischer Minister für Okinawa und die Angelegenheiten der nördlichen Territorien, mit einer Aussage über das Kurilen-Archipel einen Eklat ausgelöst. Mit dem Begriff "nördliche Territorien" bezeichnet Tokio die vier Südkurilen-Inseln, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion, daraufhin von Russland, kontrolliert und dennoch dauerhaft von Japan beansprucht werden.

Am 8. November war Kikawada zu Besuch in der Stadt Nemuro auf der Insel Hokkaido. Im Einzelnen besichtigte er das Kap Nosappu, von dem aus die Kurilen sichtbar sind. Im Gespräch mit Journalisten erklärte er, dass das Kap "am äußersten Rande Japans" und "am nächsten zu anderen Ländern" liege.

Später sah sich Minoru Kihara, Leiter des Kabinettssekretariats, dazu veranlasst, Kikawadas Worte auf einer Pressekonferenz zu dementieren. Auf die Frage, ob die Aussage als Anerkennung der "nördlichen Territorien" als Teil Russlands zu interpretieren sei, antwortete Kihara, dass die Inseln "selbstverständlich unveräußerlich" Japan gehörten. Da die Bemerkung des Ministers am Kap zu Missverständnissen hätte führen können, habe Kihara Minister Kikawada noch am selben Tag zurechtgewiesen und ihn aufgefordert, bei seinen Worten und Taten als Kabinettsmitglied wachsam zu sein. Eine Entlassung schloss Kihara jedoch aus.

Laut der Nachrichtenagentur Kyodo äußerte sich auch Premierministerin Sanae Takaichi zu dem Vorfall, indem sie Kikawada telefonisch ermahnte. Kikawada selbst kommentierte seine Worte wie folgt:

"Es war für andere schwer, diese Aussage ohne den Gesamtkontext zu verstehen. Ich werde mich als zuständiger Minister weiterhin für die nördlichen Territorien einsetzen."

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte in Reaktion auf den Vorfall, dass dies eine innere Angelegenheit Japans sei. Es gebe aber keinen Zweifel, zu welchem Hoheitsgebiet die Inseln gehörten.

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