
Dank Handelskriegen – Russland findet erstmals Käufer für sanktioniertes LNG

Nach inoffiziellen Angaben des US-Konzerns S&P Global kommt das mit Sanktionen belegte russische Flüssigerdgas im Terminal Taishan im Hafen von Beihai im Süden Chinas an, wie die Medien berichten. Die ersten Lieferungen wurden mit den Gastankern "Woschod" und "Arktik Mulan" transportiert, die Lieferungen im September mit den unter Sanktionen stehenden Schiffen "Buran" und "Sarja". Die Zeitung Wsgljadschreibt dazu:
"Bereits der vierte Gastanker mit russischem LNG aus dem Projekt Arktik LNG-2 wurde in China entladen. Sowohl die Gastanker selbst als auch das Gas unterliegen Sanktionen. Im November des Jahres 2023 verhängten die USA Sanktionen gegen eine neue, noch nicht in Betrieb genommene russische LNG-Anlage. Im Dezember desselben Jahres wurde die erste Phase von Arktik LNG-2 in Betrieb genommen, jedoch gelang es nicht, das Gas an irgendjemanden zu verkaufen. Selbst die ausländischen Anteilseigner des Projekts, die im Rahmen von Verträgen in diese Anlage investiert hatten, um später das Produkt selbst zu erhalten, trauten sich nicht, das mit Sanktionen belegte Gas zu kaufen."

Gerade einmal anderthalb Jahre später hat Arktik LNG-2 mit China nun einen Käufer gefunden. Woran liegt das? Warum hat China plötzlich keine Angst mehr, russisches Gas zu kaufen, das mit Sanktionen belegt ist? Experten vermuten, dass diese Entwicklung durch die Verschärfung des chinesischen Handelsstreits mit den USA begünstigt wurde. Sergei Tereschkin, Generaldirektor des Unternehmens Open Oil Market, ist beispielsweise der Meinung, dass sich die Situation unter dem Einfluss der US-amerikanischen Zolldrohungen verändert habe. "China hat im Jahr 2025 den Import von LNG aus den USA – dem weltweit größten LNG-Produzenten – eingestellt. Die Risiken einer Unterversorgung mit Gas haben China de facto dazu veranlasst, das Terminal Tishan im Hafen von Beihai für Gaslieferungen von Arktik LNG-2 zu reservieren", meint er.
Igor Juschkow, Experte des Fonds für nationale Energiesicherheit, erklärt in diesem Zusammenhang:
"In China hat man erkannt, dass es sinnlos ist, ein attraktives Angebot für LNG mit Preisnachlass abzulehnen, da die USA ohnehin Druck ausüben und Sanktionen verhängen werden. Mit russischem LNG lässt sich diese Konfrontation leichter bewältigen, zumal es zu einem günstigen Preis angeboten wird."
Einerseits helfe also russisches Flüssiggas China bei der Gewährleistung seiner Energiesicherheit. Andererseits habe die russische Seite höchstwahrscheinlich einem erheblichen Preisnachlass für dieses LNG zugestimmt. Möglicherweise habe China vor dem Hintergrund der russisch-amerikanischen Verhandlungen und der Risiken einer teilweisen Aufhebung der Sanktionen gegen Russland langfristige Lieferungen von sanktioniertem LNG aus Russland zu einem niedrigen Preis vereinbart, fügt Juschkow hinzu.
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