Asien

Gipfeltreffen in Malaysia: ASEAN-Staaten wollen Zollvereinbarungen mit USA

Kaum eine Region ist von den Strafzöllen des US-Präsidenten so hart getroffen worden wie die weltweit am schnellsten wachsende Region im Südostpazifik. Beim Treffen der Staatschefs der ASEAN-Gruppe in Kuala Lumpur drehte sich fast alles um US-Präsident Donald Trump.
Gipfeltreffen in Malaysia: ASEAN-Staaten wollen Zollvereinbarungen mit USAQuelle: AP © Vincent Thian

Die Staats- und Regierungschefs Südostasiens haben sich am Dienstag darauf verständigt, dass etwaige bilaterale Abkommen mit den Vereinigten Staaten über Handelszölle den Volkswirtschaften der jeweils anderen Seite nicht schaden werden. Dies gab der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim bekannt. In Malaysia hat am Montag das Gipfeltreffen des Verbandes südostasiatischer Staaten, ASEAN begonnen.

Anwar, der derzeitige Vorsitzende des Verbandes Südostasiatischer Nationen, sagte, man habe sich auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Kuala Lumpur darauf geeinigt, dass bei allen mit Washington ausgehandelten bilateralen Abkommen die Interessen der gesamten Region gewahrt bleiben sollten. 

Der ASEAN-Gruppe gehören zehn südostasiatische Länder an, die besonders in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bereichen zusammenarbeiten. Dazu zählen unter anderem Indonesien, Thailand, Vietnam und Kambodscha.

Das ASEAN-Treffen fand in einer Zeit globaler Marktvolatilität und verlangsamten Wirtschaftswachstums sowie inmitten der Ungewissheit über einen Handelskrieg statt, der seit der Ankündigung weitreichender Zölle durch US-Präsident Donald Trump am "Tag der Befreiung" entstanden ist.

Südostasien gehört zu den Regionen, die am stärksten von den Zöllen betroffen sind. Sechs dieser Länder müssen im Juli mit Abgaben zwischen 32 Prozent und 49 Prozent rechnen, falls die Verhandlungen über Zollsenkungen scheitern. "Während wir mit den bilateralen Verhandlungen fortfahren (...) sind wir übereingekommen, mit der ASEAN zu vereinbaren, dass Entscheidungen nicht auf Kosten anderer Länder getroffen werden dürfen", sagte Anwar auf einer Pressekonferenz.

Mit einem gemeinsamen Bruttoinlandsprodukt von mehr als 3,8 Billionen Dollar befinden sich die ASEAN-Mitglieder in einer prekären Lage gegenüber den Vereinigten Staaten, die der größte Absatzmarkt für die Exporte der Region und damit der wichtigste Motor für ihr Wachstum sind. ASEAN-Gruppe soll Trump schriftlich um ein Treffen zwischen den Vereinigten Staaten und ASEAN zu den Zöllen gebeten haben. 

Der regionale Zusammenschluss südostasiatischer Staaten hatte am Dienstag auch ein Gipfeltreffen mit China und sechs Ländern des Persischen Golfs abgehalten, um "das wirtschaftliche Engagement auszuweiten und die Widerstandsfähigkeit inmitten der globalen Handelsvolatilität aufgrund der US-Zollerhöhungen zu stärken".

China ist der wichtigste Handelspartner der ASEAN und versucht, sich inmitten seiner Rivalität mit den USA als zuverlässiger Verbündeter der Region zu präsentieren. Die Mitglieder des Golf-Kooperationsrats liefern zudem mehr als ein Drittel der chinesischen Rohölimporte.

Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten riefen auf dem Gipfel dazu auf, die vorübergehende Waffenruhe im von der Armee regierten Myanmar auf das ganze Land auszuweiten, um den Konfliktparteien die Möglichkeit zu geben, Vertrauen aufzubauen und nach vier Jahren des Aufruhrs auf einen Dialog hinzuarbeiten.

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