Asien

Erstes Telefonat zwischen Xi Jinping und Friedrich Merz: Neues Kapitel strategischer Partnerschaft

Xi Jinping telefonierte erstmals mit dem deutschen Bundeskanzler. Als zweit- und drittgrößte Volkswirtschaften der Welt trügen beide Länder eine Verantwortung für eine sich verändernde Welt, so Xi. Im Geiste gegenseitigen Respekts müsse man die Zusammenarbeit neu ausbauen.
Erstes Telefonat zwischen Xi Jinping und Friedrich Merz: Neues Kapitel strategischer PartnerschaftQuelle: www.globallookpress.com © Xie Huanchi/XinHua

Zum ersten Mal seit dem Amtsantritt von Friedrich Merz telefonierte der chinesische Präsident Xi Jinping am Freitag mit dem deutschen Bundeskanzler. Dabei betonte Xi die strategische und allgemeine Bedeutung der Beziehungen Chinas zu Deutschland und zur Europäischen Union in einer Welt, in der Veränderungen und Turbulenzen miteinander verwoben sind. Das chinesische Nachrichtenportal China Daily fasste das Gespräch am Samstag zusammen.

Es war der zweite Tag in Folge, an dem Xi mit einem europäischen Staatsoberhaupt kommunizierte. Am Donnerstag hatte der chinesische Präsident in einem Telefongespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowohl China als auch Frankreich dazu aufgerufen, als verlässliche Kräfte für die Aufrechterhaltung der internationalen Ordnung zu fungieren.

Xi sagte Merz, eine solide und stabile Beziehung zwischen China und Deutschland diene den Interessen beider Länder und erfülle auch die Erwartungen verschiedener Sektoren in China und Europa. China sei bereit, mit Deutschland zusammenzuarbeiten, um ein neues Kapitel in ihrer umfassenden strategischen Partnerschaft aufzuschlagen. Peking sei zudem bereit, die Beziehungen zwischen China und der EU zu neuen Entwicklungen zu führen und neue Beiträge zum stabilen Wachstum der Weltwirtschaft zu leisten, so Xi.

China und Deutschland tragen als die zweit- bzw. drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zusammen zu mehr als einem Fünftel der Weltwirtschaft bei. Da sich die Volkswirtschaften der beiden Länder in hohem Maße ergänzen, sind ihre Industrien eng miteinander verflochten. Im Jahr 2024 belief sich der bilaterale Handel zwischen China und Deutschland auf 201,88 Milliarden Dollar.

Xi erklärte, China und Deutschland hätten ihre Beziehungen stets im Geiste des gegenseitigen Respekts, der Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitiger Wahrung der Unterschiede und der Zusammenarbeit mit Gewinn für beide Seiten entwickelt. Diese gute Tradition müsse von beiden Seiten sorgfältig bewahrt und fortgesetzt werden. China freue sich über die Entwicklung und den Wohlstand seines Partners Deutschland. Sein Land sei gewillt, einen engen Austausch auf hoher Ebene mit Deutschland zu pflegen, die Kerninteressen beider Seiten zu respektieren und das politische Fundament der bilateralen Beziehungen zu stärken.

Während beide Seiten die bestehende Zusammenarbeit in traditionellen Bereichen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Chemie weiter ausbauen sollten, müssten sie auch die Zusammenarbeit in Spitzenbereichen wie der künstlichen Intelligenz und der Quantentechnologie voranbringen.

Außerdem forderte der chinesische Präsident die beiden Länder auf, den Austausch und die Zusammenarbeit in Bereichen wie dem Klimawandel und der grünen Entwicklung zu verstärken. So könnten China und Deutschland ihr Wissen und ihre Lösungen in die globale nachhaltige Entwicklung einbringen. China sei bereit, mit Deutschland die Entwicklungsmöglichkeiten zu teilen, die seine weitreichende Öffnung mit sich bringe.

Man hoffe, dass Deutschland mehr politische Unterstützung und Erleichterungen für die Zusammenarbeit bei Investitionen in beide Richtungen bereitstellen und ein faires, transparentes und diskriminierungsfreies Geschäftsumfeld für chinesische Unternehmen schaffen werde. Laut dem chinesischen Präsidenten habe sich erwiesen, dass Partnerschaft die richtige Definition für die Beziehungen zwischen China und Deutschland sowie zwischen China und der EU sei. Zudem sei ein stabiles und berechenbares politisches Umfeld eine wichtige Garantie für die bilaterale Zusammenarbeit. Er rief die beiden großen Länder auf, ihre gemeinsame Verantwortung wahrzunehmen.

In diesem Jahr wird der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der EU begangen. Xi sagte, China und die EU sollten die bewährten Praktiken bei der Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU resümieren. Sie sollten ein positives Signal für die Aufrechterhaltung des Multilateralismus und des Freihandels sowie für die Vertiefung einer offenen und für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit aussenden.

Merz erklärte, die Beziehungen zwischen Deutschland und China, einem der wichtigsten Länder der Welt, entwickelten sich mit einer guten Dynamik und zeichneten sich durch eine tiefgreifende Zusammenarbeit und fruchtbare Ergebnisse aus. Der Bundeskanzler betonte die herausragende Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Volkswirtschaften unter den gegenwärtigen internationalen Bedingungen. Deutschland freue sich auf den engen Austausch und die Zusammenarbeit mit China in verschiedenen Bereichen.

Deutschland werde mit China kooperieren, um am Prinzip der Offenheit und des gegenseitigen Nutzens festzuhalten, den fairen Handel zu fördern, den Weltfrieden zu sichern und globale Herausforderungen wie den Klimawandel gemeinsam anzugehen, so Merz. Die beiden Staats- und Regierungschefs tauschten sich auch über die Ukraine-Krise aus.

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