Asien

Bloomberg: Erdoğan bemüht sich um Treffen mit Trump

Der türkische Präsident versucht, ein Treffen mit Trump gegen Ende April zu organisieren, teilt "Bloomberg" mit. Erdoğan sieht die Beziehungen zu den USA als entscheidend für die regionale Stabilität an, weil Ankara eine größere Rolle bei der Vermittlung von Konflikten anstrebt.
Bloomberg: Erdoğan bemüht sich um Treffen mit Trump© Mark Wilson/Getty Images

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bemühe sich um ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus, das möglicherweise Ende April stattfinden könnte. Dies teilen die mit der Angelegenheit vertrauten türkischen Beamten gegenüber Bloomberg mit.

Erdoğan betrachte die Stärkung einer strategischen Partnerschaft zwischen Ankara und Washington als entscheidend für die regionale Stabilität. Denn die Türkei wolle bei der Beilegung der Konflikte in der Ukraine und Syrien zu einem wichtigen Vermittler werden, so die Quellen. Wie es heißt, sei die Rolle des Landes als "die Stütze der NATO" besonders wichtig, während die USA ihr Engagement in Europa überdenken.

In einem Telefongespräch mit Trump am Sonntag bat Erdoğan den US-Präsidenten, die Sanktionen gegen die türkische Rüstungsindustrie aufzuheben. Erdoğan forderte auch die Wiederaufnahme der Türkei in das Programm zur Entwicklung und Herstellung der F-35-Kampfflugzeuge und die Fortsetzung der Lieferungen neuer F-16-Kampfjets an Ankara.

"Während des Gesprächs drückte Präsident Erdoğan sein volles Vertrauen aus, dass die Türkei und die USA als zwei Verbündete ihre Zusammenarbeit in der neuen Periode solidarisch, ergebnisorientiert und aufrichtig vorantreiben werden", heißt es in einer Erklärung des Präsidialamtes der Türkei. Außerdem machten "regionale und globale Entwicklungen es notwendig, die Konsultationen zwischen der Türkei und den USA in allen Fragen zu verstärken".

Erdoğan sprach mit Trump über die Bemühungen, den Krieg zwischen Moskau und Kiew zu beenden und die Stabilität in Syrien wiederherzustellen. Wie es heißt, unterstütze Ankara die "entschlossenen Initiativen" des US-Präsidenten zur Beendigung des Konfliktes in der Ukraine und werde sich weiterhin um einen "gerechten und dauerhaften Frieden" bemühen.

Unter Berufung auf die Quellen schreibt die Agentur, dass Erdoğan die Entsendung der türkischen Soldaten im Rahmen der Friedenstruppen in die Ukraine nicht ausschließe.

Seit Langem stehe auf Erdoğans Agenda eine Forderung nach dem Kauf neuer F-16-Kampfjets zur Modernisierung der Luftstreitkräfte und nach einer Koproduktion von Kampfjet-Triebwerken, so die Quellen. Im Februar 2024 genehmigte der US-Kongress den Verkauf von 40 F-16-Jets an die Türkei. Darüber hinaus wurde eine Vereinbarung über die Modernisierung von 79 Kampfjets getroffen, die bereits im Dienst der türkischen Flotte stehen.

Der Kauf russischer S-400-Raketenabwehrsysteme durch die Türkei im Jahr 2019 führte zu US-Sanktionen und dem Ausschluss des Landes aus dem F-35-Kampfjetprogramm. Die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Ankara würde es der Türkei ermöglichen, die F-35-Kampfjets der fünften Generation zu kaufen und ihre Abschreckung entlang ihrer südöstlichen Grenze zu stärken, berichtet die Agentur. Außerdem würde dies auch eine bessere Zusammenarbeit mit anderen NATO-Mitgliedern gewährleisten.

Die Bewaffnung und Ausbildung kurdischer Kräfte in Syrien durch die USA sei ein weiterer Streitpunkt zwischen Washington und Ankara, so Bloomberg.

Der Nordosten Syriens wird überwiegend von den kurdisch geführten Demokratischen Kräften Syriens (SDF) kontrolliert. Dort haben sie sich eine Selbstverwaltung aufgebaut. Ankara betrachtet die SDF als Ableger der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK).

Vergangene Woche hat die syrische Präsidentschaft die Einigung mit den SDF über die Integration der zivilen und militärischen Institutionen der kurdischen Autonomieverwaltung in die nationale Regierung angekündigt.

Quellen zufolge sei die türkische Führung vorsichtig optimistisch, dass die jüngste Vereinbarung über die Integration der von den USA unterstützten kurdischen Kräfte die Sicherheitsbedenken der Regierung in Ankara verringern könnte.

Mehr zum Thema – Vereinbarung zwischen Kurden und Machthaber in Damaskus: Türkei ist "vorsichtig optimistisch"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.