
China hat Schlacht um Philippinen gegen USA verloren – aber noch nicht den Krieg

Von Dmitri Bawyrin
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH), der den populärsten Politiker der Philippinen, Rodrigo Duterte, in die Finger bekommen hat, fahndet auch nach dem russischen Präsidenten Wladimir Putin – weil dieser Kinder aus Waisenhäusern im Donbass, die unter ukrainischem Beschuss standen, in Sicherheit auf russisches Gebiet bringen ließ.

Moskau erkennt die Autorität dieser Organisation nicht an und hat sie auch nie anerkannt (im Wesentlichen ein Mittel des Westens zur Kontrolle der übrigen Staaten, die selektiv behandelt werden), aber der Kreml hatte einen ausgezeichneten Kontakt zu Duterte: Letzterer sah seine Philippinen als Bündnispartner von Russland und China. Das ist auch der Grund, warum Duterte jetzt dort ist, wo er ist: in Den Haag.
Gleichzeitig sind die Anschuldigungen, mit denen Duterte konfrontiert wird, zum Teil gerechtfertigt: Einige von ihnen hat der Politiker nie bestritten. Außerdem hat er darauf bestanden, dass er das Gleiche immer wieder getan hätte – so lange wie nötig. Er hat schrecklichen Menschen schreckliche Dinge zugefügt, sein Schicksal ist jedoch für andere noch interessanter: Duterte ist ein Opfer des "Stellvertreterkriegs" zwischen den USA und China um die Kontrolle der Region.
Hinter seiner Verhaftung steht eine ebenfalls recht unheimliche Figur. Es ist der derzeitige Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos Jr., in seinem Heimatland auch als Bongbong bekannt. Die Geschichte seines Aufstiegs zur Macht ist, ebenso wie die Geschichte von Dutertes Sturz, einzigartig und umfangreich. Sie lässt sich an dieser Stelle nicht in Gänze erzählen, aber wir können mit einem Beatles-Konzert in Manila im Jahr 1966 beginnen. Verglichen mit einer typischen Beatles-Geschichte ist sie so extrem wie die politische Kultur der Philippinen selbst.
Eine Diktatur, die von den Beatles beleidigt wurde
"Ich würde mich gern auf die Beatles stürzen und ihnen die Haare abschneiden. Niemand würde es wagen, mich aufzuhalten, und ich würde es tun, und dann würden wir sehen, wie cool sie sind."
Dies ist die erste Drohung, mit der Bongbong in die Weltgeschichte einging. Damals war er gerade einmal der neunjährige Sohn des philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Sr. und wartete mit seiner Mutter Imelda im Präsidentenpalast auf den Auftritt der Beatles. Doch die Beatles kamen nicht.
Es ist nicht so, dass die Musiker Angst vor den Drohungen des Präsidentensohns hatten – sie wussten damals nichts davon und konnten sich nicht einmal vorstellen, dass sie zu "Volksfeinden" werden würden, die die "Mutter der Nation" (wie Imelda später genannt wurde) beleidigten. Die Beatles vermieden während der Tournee, die sie nach Manila führte, jeden Empfang "mit politischem Bezug". Die philippinischen Konzertveranstalter wiederum hofften, dass das Problem in letzter Minute gelöst werden könnte, aber die Gruppe blieb trotz der Bitten der britischen Botschaft, die Familie Marcos zu respektieren, standhaft.
Schon am nächsten Tag, dem Tag des Abflugs, begannen die Marcos mit Vergeltungsmaßnahmen. Die Band wurde geächtet: Taxifahrer weigerten sich, die Musiker zum Flughafen zu bringen, Rolltreppen wurden abgeschaltet, und vor dem Einsteigen in das Flugzeug kam es zu einem Handgemenge zwischen Geheimdienstmitarbeitern und den Briten. Paul McCartney erinnerte sich später:
"Als wir endlich in der Kabine waren, küssten wir alle die Sitze."
Selbst bei ihrer Ankunft auf den Philippinen, wo sie mit den höchsten diplomatischen Ehren empfangen wurden, empfand die Gruppe die Atmosphäre als "ein bisschen rau": Fahnen, Militär, Katholizismus, Drill, Zäune, Plakatpropaganda. Und nach dem Konflikt wegen des verpatzten Empfangs wollten die Marcos, wie George Harrison glaubte, die Beatles umbringen. Aber das hat er wahrscheinlich übertrieben.
Tatsächlich kam die Gruppe glimpflich davon, denn es war die Anfangszeit der Herrschaft von Marcos. Er war seit sechs Monaten Präsident und begann gerade erst, die Tentakel seines Clans auszubreiten. Sechs Jahre später verhängte er das Kriegsrecht auf den Philippinen und machte Entführungen und eigenmächtige Tötungen von Oppositionellen, Kommunisten und Muslimen zu einem Markenzeichen des Regimes.
Bongbong hat zu dieser Zeit vor allem im Ausland studiert – zunächst in Oxford, dann an der Wharton School of Business in Pennsylvania, aber er hat nichts davon abgeschlossen – er konnte seine Prüfungen nicht bestehen, obwohl er das Gegenteil behauptet. Dies ist ein typisches Beispiel für die Arroganz der Familie Marcos: Sein Vater schrieb sich selbst Heldentaten zu, die er angeblich während des Zweiten Weltkriegs vollbracht hatte.
Ein weiterer Wesenszug der Familie Marcos ist ihr Hang zum Luxus. Einmal kamen sie sogar ins Guinness-Buch der Rekorde als Organisatoren der größten Veruntreuung aus dem Staatshaushalt, wobei der genaue Betrag bis heute nicht genannt wurde und zwischen fünf und zwölf Milliarden US-Dollar schwankt.
Die Familie Marcos wurde wegen ihrer ungezügelten Kleptokratie bekannt, nicht wegen der Brutalität des Regimes – in Südostasien gab es zu dieser Zeit keine humanistischen Regimes. Aber während der "reifen" Diktatur erlebten die Philippinen einen sprunghaften Anstieg des Wirtschaftswachstums, sodass es viel zu stehlen gab.
Marcos war der Meinung, er käme damit durch, weil Washington ihn brauchte. Die Vereinigten Staaten ärgerten sich darüber, dass ein philippinischer Kleptomane mit einem blutrünstigen Ruf so hemmungslos agierte, aber sie tolerierten es.
Fast 400 Jahre lang wurden die Philippinen von den Spaniern kontrolliert (von ihnen stammen der Katholizismus, die Währung Peso und die spanischen Nachnamen), aber Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie von den Amerikanern übernommen und blieben bis 1946 eine Kolonie. Die Inseln waren für Washington während des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges äußerst nützlich, und der kommunistenhassende Marcos war ein typisches Beispiel für einen "Hurensohn" der USA (ein Klischee, das US-Präsident Franklin Roosevelt zugeschrieben wird: "Er mag vielleicht ein Hurensohn sein, aber er ist unser Hurensohn"), dessen Land den Vereinigten Staaten als unsinkbarer Flugzeugträger und Pfeiler des Einflusses in der strategisch wichtigen Region des Südchinesischen Meeres diente.
Dem Diktator wurde so viel verziehen, dass ihm schließlich Asyl und letzte Zuflucht gewährt wurde: Marcos lebte auf Hawaii, nachdem er durch eine "Farbrevolution" zum Rücktritt gezwungen worden war.
Aus irgendeinem Grund glaubt man, dass dies die Praxis des US-Außenministeriums im 21. Jahrhundert ist, aber nein: 1986 hatten die Filipinos alles "auf klassische Weise" durchgeführt. Die Opposition erkannte die Wahlergebnisse nicht an, erklärte einen gewaltlosen Protest und brachte Menschenmassen auf die Straße. Sogar die Farbe der "Farbrevolution" war ganz spezifisch – gelb.
Zu diesem Zeitpunkt war das einstige Wirtschaftswachstum längst in eine Krise übergegangen, und das Marcos-Regime hatte sogar sein eigenes Rückgrat, die katholische Kirche und das Militär, gegen sich aufgebracht. Als klar wurde, dass der Befehl zur Auflösung der Demonstrationen nicht ausgeführt werden würde, floh der Diktator aus dem Land und Corazon Aquino, die Witwe eines philippinischen Oppositionsführers, der auf Befehl von Marcos getötet worden war, wurde Präsidentin.
Es folgten Ermittlungen über gestohlene Milliarden und zerstörte Leben, und Marcos' Name schien für immer und ewig verwünscht zu sein. Doch die Praxis spricht für eine andere Art von Magie: Marcos' Geist ist zusammen mit seiner Asche auf die Philippinen zurückgekehrt, um Rache zu üben. Diese Art von Geschichte – mit ihrer Mischung aus katholischer Dämonologie und nationaler Geisterfolklore – ist in der philippinischen Kinoszene sehr beliebt.
Der Krieg von Rodrigo Duterte
Ferdinand Marcos Sr. starb 1989 in Honolulu. Vier Jahre später wurden seine sterblichen Überreste in die Familiengruft in der Provinz Ilocos Norte überführt, wo der Diktator geboren wurde, seinen politischen Weg begann und als Ilocano, einer nationalen Minderheit (zehn Prozent) auf den Philippinen, einen besonders starken Einfluss genoss. Doch ein besonders mächtiger Zauber wurde seiner Asche 23 Jahre später zuteil – 2016, als die sterblichen Überreste des Diktators feierlich auf dem "Friedhof der Helden" in der Hauptstadt beigesetzt wurden.
Diese Aktion wurde von Präsident Rodrigo "Rody" Duterte organisiert. Derselbe, der jetzt nach Den Haag ausgeliefert wurde.
Duterte ist insofern ein erstaunlicher Mann, weil er die Welt der großen Politik aufgerüttelt hat. Von einem treuen Verbündeten der USA hat sich Manila unter ihm zu einem Kritiker der US-amerikanischen Hegemonie gewandelt. Der neue Präsident brach ein strategisches Abkommen mit Washington, begann mit der Räumung von US-Militärstützpunkten im Land und beschimpfte seinen Amtskollegen Barack Obama. Duterte erklärte seine geopolitische Kehrtwende mit den Worten:
"Von nun an sind es nur noch wir drei – China, die Philippinen und Russland – gegen den Rest der Welt. Es gibt keinen anderen Weg."
Die Direktheit der Äußerungen und ein sehr schwarzer Humor (Duterte macht zum Beispiel besonders gern Vergewaltigungswitze) waren ein Markenzeichen des philippinischen Staatschefs und bereiteten den politischen Analysten Kopfzerbrechen: Manchmal war es schwierig zu erkennen, ob der Präsident scherzte oder es ernst meinte. Er sagte einmal zu einer chinesischen Delegation:
"Ich bin von den US-Amerikanern weggekommen, also bin ich jetzt auf euch angewiesen, aber keine Sorge, wir werden euch auch helfen."
Das Volk verehrte Duterte jedoch buchstäblich – seine Zustimmungsrate lag bei über 90 Prozent, und die präsidentenfreundliche Partei im Parlament erhielt ohne Wahlen eine Mehrheit, weil Abgeordnete anderer Parteien zu Duterte überliefen. Diese Verehrung beruhte nicht nur auf dem Charisma des Staatschefs, sondern auch auf den von seiner Regierung eingeleiteten Sozialprogrammen (so wurde beispielsweise die kostenlose Hochschulbildung im Land erst unter Duterte eingeführt).
Er war in vielerlei Hinsicht der Gegenentwurf zu Marcos, was die Wirtschaft, die Demokratie, die Redefreiheit und das Image angeht. Er wollte wie ein Mann aus dem Volk wirken, der das wahre Leben kennt und nicht zur Elite gehört, aber das ist eine gewisse Täuschung: Duterte ist wie die Marcos ein alter politischer Clan, nur dass seine Basis nicht im Norden, sondern im Süden des Landes liegt, in der Hafenstadt Davao, der drittgrößten Stadt des Landes, die nacheinander von Dutertes Vater, Duterte selbst, seiner Tochter Sara und seinem Sohn Sebastian (dem derzeitigen Bürgermeister) geführt wurde.
Was Duterte und Marcos Sr. gemeinsam hatten, war, dass beide sich als harte Kerle betrachteten und sich nicht scheuten, sich die Hände mit Blut schmutzig zu machen, wenn es für eine Sache nötig war. Marcos ging ins Exil, Duterte landete in Den Haag.
In den Jahren seiner Amtszeit als Bürgermeister von Davao führte Duterte einen Krieg gegen die Drogenkartelle, die sich gegenseitig die Kontrolle über die Hafenstadt streitig machten und dabei äußerst brutal vorgingen. Für den Bürgermeister war es ein persönlicher Kampf: Kurz nach seinem Amtsantritt randalierten Kartellmitglieder in einem Gefängnis und nahmen katholische Missionare als Geiseln, von denen einige getötet wurden.
Wie seine Feinde, die Gangster, waren auch die Waffen des Bürgermeisters Todesschwadronen, die teils aus Polizeibeamten und teils aus Freiwilligen bestanden. Offiziell sollten sie mutmaßliche Drogenhändler festnehmen, deren Namen der Bürgermeister im Radio und Fernsehen bekannt gab, aber oft wurden sie einfach hingerichtet. Die genaue Zahl der Hingerichteten ist nicht bekannt: Manche sprechen von 5.000, andere von 20.
Duterte führte einige der Exekutionen persönlich durch, was er selbst zugab. Er glaubte, dass die Menschen und die Geschichte ihm ohnehin Recht geben würden: Dem Bürgermeister war es gelungen, die Kriminalität einzudämmen und bedeutende Investitionen in ein sichereres Davao zu locken. Insgesamt wurde er siebenmal zum Bürgermeister wiedergewählt.
Die Kampfmaßnahmen (die man nicht als Ermittlungen bezeichnen kann) gegen die Drogenmafia haben Duterte nicht nur als Politiker, sondern auch als Geopolitiker geprägt. Seine Kehrtwende nach Osten und der Streit mit den USA sind eine direkte Folge der Kritik der UNO, von Menschenrechtsorganisationen und westlichen Regierungen an der Härte seiner Methoden (im Wesentlichen Hinrichtungen im Schnellverfahren). Als Reaktion auf die Verurteilung seines Krieges gegen die Drogenmafia hat Duterte Obama beschimpft, aber bei weitem nicht nur Obama. So hat er beispielsweise auch den Papst beschimpft (und das in einem katholischen Land!).
Als der internationale Gerichtshof in Den Haag beschloss, sich mit dem Fall Duterte zu befassen, zog er die Philippinen aus dem IStGH zurück und war entschlossen, mit dem Westen zu brechen. Das Problem war, dass diese emotionale (persönliche) Reaktion und der Wunsch, den Kurs trotz der Kritiker zu ändern, von einem großen Teil der philippinischen Eliten nicht geteilt wurde, insbesondere vom Militär, wo die Position des Duterte-Clans traditionell schwach war.
Die Hartnäckigkeit des Präsidenten reichte aus, um mit Russland Abkommen über die Lieferung von Impfstoffen gegen das Coronavirus (die Philippinen sind das erste Land, das das russische Medikament kaufte) und militärischer Ausrüstung, in erster Linie Hubschrauber, zu schließen. Allerdings wurde er gezwungen, das aus dem Land ausgewiesene US-Militär wieder einzuladen – zu denselben Stützpunkten, wobei es bei der Nutzung der Stützpunkte zu geringfügigen Zugeständnissen kam. Es stellte sich heraus, dass die langjährige Abhängigkeit Manilas von Washington nicht mit einem Schlag gebrochen werden konnte, auch nicht von einem "harten Kerl" wie Duterte.
Seine "Härte" wurde ihm zweimal zum Verhängnis – sowohl als er nach Den Haag geschickt wurde als auch als er die Asche von Marcos in dessen Heimatland zurückbrachte. Duterte hat das Regime des Diktators rehabilitiert und die Asche seines Vorgängers auf dem "Friedhof der Helden" beigesetzt, um in seiner Politik auf den "harten Kerlen" der Vergangenheit aufzubauen, aber am Ende hat er böse Geister entfesselt.
Manchmal kehren sie zurück
Bis Duterte hatte das Marcos-Regime auf den Philippinen eine gemischte Bilanz. Einerseits hatte Marcos Sr. viele Bewunderer – weit mehr als nach seinem Sturz, vor allem unter den Militärs und den "Hinterwäldlern". Das Schlechte war vergessen, das Gute wurde zur Schau gestellt: Unter Ferdinand, so hieß es, herrschte Ordnung, die Kriminalität wurde bekämpft, man konnte zur ganzen Welt "Nein" sagen, sogar zu den Vereinigten Staaten. Unter anderem auf diese Gefühle wollte sich Duterte stützen, als er ins Amt gewählt wurde und seine Reformen, die sogenannte "Transformation des Volkes", konzipierte.
In den Augen eines anderen Teils der Gesellschaft, von Intellektuellen und Journalisten bis hin zu Teilnehmern der Gelben Revolution, blieb Marcos' Name verflucht. Er war ein Dieb, ein Mörder, ein Tyrann und verkörperte das Schlimmste, was den Philippinen widerfahren war. Deshalb war es ein Tabu, Marcos zu loben, aber dieses Tabu wurde durch Dutertes Aktion mit der Beisetzung seiner Asche gebrochen. Damit hat er das Bild des Diktators auf höchster Regierungsebene endgültig normalisiert und sogar verherrlicht.
Infolgedessen wurde der Marcos-Clan (der im Gegensatz zu seinem Gründer noch lebte) dramatisch stärker, und Ferdinand Marcos Jr. (genannt Bongbong) begann, die Macht zu beanspruchen, von der der Clan glaubte, dass sie ihm von Geburt an zustand.
Der Erbe kehrte vor langer Zeit auf die Philippinen zurück und wurde problemlos zum Gouverneur der von der Familie geliebten Provinz Ilocos Norte gewählt ‒ ein Amt, das er bereits in den letzten Jahren der Diktatur seines Vaters innehatte. Bongbong erwies sich als mittelmäßiger Gouverneur, aber als guter Sohn – er hat nie etwas bereut und keine Verbrechen zugegeben, die seinen Familiennamen belasten. Es seien alles Lügen und Provokationen der Feinde des philippinischen Volkes.
"Verfälschung der Vergangenheit" ist eine der traditionellen Anschuldigungen der Gegner gegen Bongbong. Früher wurde er damit aufgezogen – "geh und studier mal die Geschichte". Die Strafverfolgungsbehörden machten ebenfalls auf sich aufmerksam, indem sie Ermittlungen entweder neuer Korruptionsfälle einleiteten oder alte Fälle wieder aufrollten. Aber ein Jugendlicher und Student, der in den Jahren der Errichtung der Diktatur im Ausland gelebt hat, ist bei solchen Ermittlungen nicht besonders interessant. Die Ausbildung im Ausland hingegen, die Bongbong nie erhalten hat, wurde von seinem Vater mittels gestohlener Gelder bezahlt, die er auf Anordnung des Gerichts zurückzahlen musste.
Dennoch fühlte sich Marcos Jr. auf den Philippinen (insbesondere in seiner kleinen Heimat und innerhalb des Clans) wohler als in seinem früheren Unterschlupf in den Vereinigten Staaten. Mit der Zeit knirschte die Justiz dort mit den Zähnen und kam dem einst unantastbaren Familiennamen gefährlich nahe. Diejenigen Filipinos, die ihre Familie als Opfer der Marcos-Senior-Diktatur betrachteten und inzwischen die US-amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatten, verklagten den Diktator und seine Erben vor US-amerikanischen Gerichten und verlangten Entschädigung, und das FBI wurde auf einige dieser Fälle aufmerksam.
In einem Land, in dem die meisten der einflussreichen Gönner der Marcos (zum Beispiel aus der Regierungszeit von Ronald Reagan) längst alt oder tot waren, war es nicht mehr sicher. Die Philippinen hingegen wechselten allmählich von Wut zu Barmherzigkeit und fielen nach und nach unter den Marcos-Clan. Erneut.
Aus Dutertes Verhalten kann man schließen, dass er Bongbong nicht als ernsthaften Anwärter sah. Das ist eine Nachlässigkeit, die an Blindheit grenzt: Noch bevor sein Vater rehabilitiert wurde, wäre der Erbe bestimmt nicht auf den abfahrenden Zug aufgesprungen, den man jetzt "Duterte-Zeit" nennt, und hätte sich für die Rückkehr des Clans in die große Politik starkgemacht. Beinahe wäre er sogar Vizepräsident des Landes geworden.
In der Zeit, in der die Philippinen eine US-Kolonie waren, wurden die US-amerikanischen Institutionen und Ämter kopiert, aber seit der Unabhängigkeit (das heißt seit 1946) hat sich im Land ein im Weltmaßstab eher exotisches System entwickelt. Der Vizepräsident der Philippinen ist sowohl der stellvertretende Präsident als auch die erste Person in der Amtsfolge, wird aber separat und nicht wie in den USA gemeinsam mit dem Präsidenten gewählt. In den meisten Fällen vertritt der Vizepräsident eine dem Präsidenten feindlich gesinnte Partei, was als normal und als eine Art "Absicherung" vor einer neuen Diktatur angesehen wird.
Im Jahr 2016 kandidierte Bongbong unerwartet für das Amt des Vizepräsidenten und belegte den zweiten Platz, beanspruchte jedoch den Sieg, forderte eine Neuauszählung und ging in Ilocos Norte auf die Straße. Duterte, der damals die Präsidentenwahl gewann, verkündete, er werde nicht mit Marcos zusammenarbeiten. Daraufhin ergab die Neuauszählung, dass der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Platz für den Posten des Vizepräsidenten noch größer war als die Zahlen des ersten Ergebnisses. Der in Ungnade gefallene Erbe zog sich zurück, vielleicht wurde er von Duterte auch deshalb als Bedrohung unterschätzt.
Nach der Rehabilitierung seines Vaters kehrte Bongbong nicht als "Gruß" aus der Vergangenheit zurück, sondern mit dem Wunsch nach ultimativer Macht. Duterte entdeckte plötzlich, dass Marcos der zweitbeliebteste Politiker des Landes war, nach Duterte selbst, und dass der Präsident seine eigene Popularität nicht in einen Machterhalt oder eine Machtübergabe an einen Erben umwandeln konnte.
Erstens zündete eine weitere Sicherung, die nach dem Sturz der Diktatur in die Verfassung des Landes eingepflanzt wurde: Der Präsident wird nur für eine Amtszeit gewählt. Zweitens lehnte sich die Partei von Duterte gegen die Tochter des Präsidenten, Sara Duterte, als Kandidatin für die Nachfolge auf. Ein Teil dieser Partei bestand bekanntlich aus vulgären Überläufern – und sie waren bereit, sich unter dem neuen Führer Marcos Jr. zu beugen, den Duterte kurz zuvor als "drogensüchtig", "schwachen Politiker" und "verwöhntes Kind" bezeichnet hatte.
Sara Duterte selbst, zweimalige Bürgermeisterin von Davao, hatte bei weitem nicht die Beliebtheit ihres Vaters, was den Clan dazu veranlasste, dynastisch zu "heiraten" und sich mit einem Gegner zu verbünden: Die Ältesten beschlossen, dass Bongbong mit Dutertes Unterstützung für das Amt des Präsidenten und Sara mit der Unterstützung der Marcos für das Amt des Vizepräsidenten kandidieren würde. Die "gepaarten" Wahlen 2022 gewannen die beiden mit einer Rekordzahl von Stimmen.
Es war wie die "Hochzeit" von Nord und Süd, von den Capulets und den Montagues: Bongbong versprach, dass alles wie unter dem alten Duterte sein würde und dass seine Grundsätze in der Außen- und Innenpolitik (einschließlich des Grundsatzes, das Geld des Volkes zu sparen) nicht gefährdet würden. Als Beweis dafür übernahm der "Bräutigam"-Präsident den Teilzeitposten des Landwirtschaftsministers und die "Braut"-Vizepräsidentin den Posten des Bildungsministers.
Das heißt, die nationalliberalen Marcos haben sich verpflichtet, den Sozialismus mit einem Duterte-Gesicht aufzubauen, aber das war sicherlich eine Lüge, ebenso wie Bongbongs Versprechen, sich an Dutertes Außenpolitik zu halten. Die Geschwindigkeit, mit der der Wechsel stattfand, beweist direkt, dass es eine Täuschung war.
Russisches U-Boot mit chinesischer Besonderheit
Marcos Jr. hatte wenige Tage vor seinem offiziellen Amtsantritt die Annullierung eines Vertrags über den Kauf russischer Hubschrauber zugunsten von US-Lieferungen erreicht. Er handelte "wie unter Papa": Er gab den Philippinen den inoffiziellen Titel des unsinkbaren US-amerikanischen Flugzeugträgers zurück, oder, in den Augen seiner Kritiker, die Rolle eines treuen Hundes.
Das militärische Kooperationsabkommen mit Washington, das Duterte abschaffen wollte, hat Bongbong nicht nur beibehalten, sondern auf vier weitere Stützpunkte ausgeweitet, auf denen zuvor nur das philippinische Militär stationiert war (und jetzt haben die USA neun statt fünf Stützpunkten auf den Philippinen). Gleichzeitig kündigte er an, dass sich Manila aus dem chinesischen Projekt "Neue Seidenstraße" (Belt and Road Initiative) zurückziehen werde.
Unter dem neuen philippinischen Präsidenten führten die Vereinigten Staaten und die Philippinen gemeinsame Militärübungen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß durch, und das Pentagon installierte das bodengestützte Raketensystem Typhon an einem "geheimen Ort" im Norden von Luzon, der größten philippinischen Insel im Norden des Archipels. Im Sommer 2024 machte der russische Präsident Wladimir Putin darauf aufmerksam und betonte, dass über den Abtransport dieser Systeme nach den Übungen "nichts bekannt" sei und dass Moskau gezwungen ist, auf die Aktionen Washingtons zu reagieren.
Schon damals war klar, dass die Ära Duterte, in der Manila Moskau und Peking Freundschaft und Allianz anbot, vorbei war. Einige Monate später schien Bongbong einen Konflikt mit Russland heraufbeschwören zu wollen. Mit Blick auf das Eindringen des russischen U-Boots Ufa der Baltischen Flotte in philippinische Hoheitsgewässer erklärte Bongbong:
"Jedes Eindringen in die Westphilippinische See, in unsere ausschließliche Wirtschaftszone, ist sehr besorgniserregend."
Damit überraschte er das russische Außenministerium sehr, denn die U-Boot-Manöver verstießen in keiner Weise gegen das UN-Seerechtsübereinkommen, sodass es überhaupt keinen Grund zum Streit gab. Doch Bongbong fand einen.
Maria Sacharowa, die offizielle Vertreterin des russischen Außenministeriums, meinte, dass solche Äußerungen Teil der Bemühungen des Westens seien, Russland zu "dämonisieren" und "der Weltgemeinschaft ein Narrativ über Moskaus aggressive Absichten aufzuzwingen", und forderte Manila auf, nicht auf die russophobe Propaganda hereinzufallen.
Einige Tage später wurde der Grund für die Hysterie in Manila etwas klarer: In den philippinischen Hoheitsgewässern fand eine weitere gemeinsame Militärübung mit den Vereinigten Staaten statt, zu der auch Japan, der zweitwichtigste Ideologe der Konfrontation mit China, eingeladen worden war. Auf Wunsch der US-Amerikaner begann Bongbong, den Konflikt weniger mit Russland als mit China zu suchen. Selbst seine Schmähungen gegen das russische U-Boot richteten sich gegen China: Denn was Marcos Jr. als Westphilippinisches Meer bezeichnete, heißt in Wirklichkeit Südchinesisches Meer.
Im Fall von Bongbong geschah das, was geschehen sollte. Ein verwöhnter Mensch, der seit seiner Kindheit an Luxus gewöhnt war, der seinen Vater – einen Vasallen der Vereinigten Staaten – verehrte, wurde zum Vasallen der Vereinigten Staaten, so schnell er konnte. Marcos Jr. verbrachte einen Großteil seines Lebens in den USA und lernte sogar seine Frau in den USA und nicht in China kennen. Daher wäre es seltsam gewesen, wenn es anders gekommen wäre, wenn er sich in dem andauernden Konflikt der Supermächte um die Philippinen auf ein Bündnis mit der Volksrepublik China eingelassen hätte.
Marcos' Handlungen waren von einer familiären Dreistigkeit geprägt – ein krasser Gegensatz zwischen dem, was er sagt, und dem, was er tatsächlich tut. So belog er die Nation öffentlich, dass er nichts an Dutertes Außenpolitik ändern würde, nur um dann innerhalb weniger Stunden den Kurs zu ändern und das Ruder des Staates scharf nach rechts zu reißen.
Diese Schroffheit (insbesondere in der Frage, ob US-Amerikanern der Zutritt zu Militärbasen gestattet werden sollte) sowie die unliebsame Erinnerung an Marcos Sr. brachten China in große Verlegenheit, woraufhin es einen sowohl für sich selbst als auch für die diplomatische Praxis untypischen Schritt unternahm: Es lud den nunmehr ehemaligen Präsidenten Duterte zu einem Treffen mit Präsident Xi Jinping ein. Damit hat sich Peking direkt in die philippinische Innenpolitik eingemischt.
Worüber Rody und Xi gesprochen haben, ist nicht bekannt. Aber nach seiner Rückkehr aus China besuchte Duterte Bongbong zu einem persönlichen Gespräch und kehrte danach als lautstarker Kritiker des neuen Präsidenten und seiner Entscheidung, die militärische Zusammenarbeit mit den USA auszuweiten, in die große Politik zurück.
"Du musst sie alle töten"
Duterte hat nie ganz akzeptiert, dass der Marcos-Clan an die Macht zurückgekehrt ist, selbst als verbündeter Clan, aber er blieb bis zu seinem Treffen mit Xi neutral. Seine Aktivitäten beschränkten sich auf die Moderation einer Fernsehsendung auf einem regionalen Fernsehsender in Davao zusammen mit seinem Freund Apollo Quiboloy (formal ein Pastor der von ihm vor 40 Jahren gegründeten christlichen Kirche, in Wirklichkeit ein Sektenführer).
Das Gespräch mit dem chinesischen Staatsoberhaupt schien Duterte Auftrieb gegeben und ihn aus dem Ruhestand geholt zu haben. Er begann, scharfe Erklärungen gegen die Regierung abzugeben und Massendemonstrationen zu organisieren – eine Art öffentliches Gebet, bei dem Gott selbst als Verbündeter gegen Bongbong angerufen wurde.
Das konnte nicht lange gutgehen, wenn man bedenkt, wer Bongbong war und wer sein Vater war. Quiboloy wurde verhaftet (unter anderem wurde ihm Menschenhandel vorgeworfen), Dutertes Programm wurde wegen "Verbreitung von Fake News" abgeschaltet, Kundgebungen und Gebete, an denen der Ex-Präsident beteiligt war, wurden gestört und verboten, und er selbst wurde zur Befragung über Todesschwadronen in Davao vorgeladen. Die Angelegenheit war auf dem Weg zur Auslieferung nach Den Haag.
Zu diesem Zeitpunkt war die "Vernunftehe" von Marcos Jr. und der Duterte-Tochter bereits zerbrochen, und es herrschte Krieg zwischen ihren Clans – und auch das ist keine Übertreibung: Die Vizepräsidentin beauftragte sogar einen Auftragskiller, den Präsidenten zu ermorden. Sara Duterte verkündete:
"Das ist kein Scherz. Ich habe bereits eine Abmachung getroffen. Ich sagte, hör nicht auf, bis du sie alle getötet hast. Er hat zugestimmt."
Sie stellte jedoch klar, dass der Befehl nur ausgeführt werden sollte, wenn ihr selbst etwas zustößt.
Mit "sie", die Sara getötet haben will, sind Bongbong, seine Frau und zugleich führende politische Technologin Liza Araneta Marcos sowie der Sprecher des Unterhauses, Vorsitzender der Regierungspartei und Cousin des Präsidenten, Martin Romualdez, gemeint. Es wird angenommen, dass Saras Konflikt mit Romualdez über die Frage des Einflusses der Grund dafür war, dass die Clan-Allianz zu bröckeln begann, aber der Riss zwischen den einflussreichen Familien ist ungleichmäßig verlaufen. So steht beispielsweise die Senatorin und ältere Schwester von Bongbong, Imelda "Imee" Marcos, auf der Seite von Sara Duterte. Ihre andere mächtige Verbündete ist die ehemalige Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo, auf die Romualdez "eifersüchtig" war und Sara Duterte beschuldigte, ein Komplott geschmiedet und versucht zu haben, ihn an der Spitze des Parlaments durch Macapagal-Arroyo zu ersetzen.
Seitdem sind Verhaftungen von Personen aus dem Umfeld von Duterte zur Regel geworden, und Sara hat zugegeben, dass sie regelmäßig davon träumt, Präsident Marcos den Kopf abzuschlagen.
Sie ist ein ziemlich sonderbarer Mensch – noch emotionaler als ihr Vater – und hat alles Mögliche über sich selbst behauptet, unter anderem, dass sie sich als Mann identifiziert und daher als unterdrückte Minderheit betrachtet werden sollte.
Das ist auch der Grund, warum Saras Beziehung zu Duterte Sr. kompliziert ist, aber sie hat ihrem Vater in der Politik immer den Rücken gestärkt – sowohl auf föderaler Ebene, in Davao als auch in Den Haag, wohin sie geflogen ist, um ihren Vater nach seiner Verhaftung zu unterstützen.
Vielleicht wurde Sara gerade deshalb im Februar 2025 zum ersten Mal in der philippinischen Geschichte als Vizepräsidentin angeklagt, und zwar aufgrund von mehr als 30 Anklagepunkten, darunter eben auch die Morddrohungen gegen Bongbong und Romualdez sowie die Beteiligung an den Todesschwadronen von Davao, die sie im Gegensatz zu Duterte Sr. stets abgestritten hat.
Es ist erwähnenswert, dass Bongbong auch in diesem Fall nach dem Vorbild seines Vaters handelte – er distanzierte sich öffentlich von dem Konflikt und übertrug die Angelegenheit seinen Untergebenen.
Als der Beatles-Skandal international bekannt wurde, entschuldigte sich Marcos Sr., verurteilte den "übertriebenen Umgang" und schob die Verantwortung auf den Bruder seiner Frau, einen prominenten starken Mann seiner Zeit.
Als die Frage eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Sara Duterte offiziell aufgeworfen wurde, lehnte Marcos Jr. dieses Vorhaben ab. Außerdem lehnte Bongbong wiederholt die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof im Fall Rodrigo Duterte ab, selbst nachdem er und der ehemalige Präsident wieder zu Feinden geworden waren.
Formal hat Bongbong sein Versprechen gehalten, aber auf jesuitische Weise: Duterte wurde nicht auf Ersuchen des Internationalen Strafgerichtshofs verhaftet, sondern auf Ersuchen von Interpol, das den ehemaligen Präsidenten sofort nach Den Haag überstellte. Bezeichnenderweise wurde er bei seiner Ankunft aus Hongkong (China) auf dem Flughafen festgenommen. Vielleicht wurde dem ehemaligen Präsidenten geraten, nicht in seine Heimat zurückzukehren (vielleicht sogar von Bongbong selbst, für den die Auslieferung seines Vorgängers an Den Haag mit eigenen Risiken verbunden ist), aber er hat den Rat nicht befolgt, sonst wäre er nicht Rodrigo Duterte.
Mit ihm ist Marcos keinen Konkurrenten im Kampf um die höchste Macht losgeworden: Duterte ist 79 Jahre alt und strebt nicht mehr nach der obersten Macht. Bongbong entledigte sich des wichtigsten Lobbyisten Chinas auf den Philippinen und des Hauptgegners der US-Lobbyisten.
Der Marcos-Clan verhehlte nicht einmal die Tatsache, dass es eine Verbindung zwischen der Annäherung Chinas an Duterte und der Ächtung des ehemaligen Präsidenten gab: Romualdez leitete eine parlamentarische Untersuchung der Umstände der Unterzeichnung des Abkommens zwischen Duterte und Xi ein, in dem sich die Philippinen verpflichteten, den Status quo im Südchinesischen Meer aufrechtzuerhalten (die Bereitstellung von US-Militärstützpunkten ist ein Beispiel für eine Verletzung des Status quo). Das heißt, das Marcos-Regime versucht so zu tun, als sei Duterte mit China wegen des Geldes befreundet, während Bongbong mit den Vereinigten Staaten aus vollem Herzen und im Interesse der Philippinen befreundet sei.
Außerdem ist Duterte nach wie vor der populärste Politiker des Landes, und als solcher könnte er auch eine Bedrohung für Marcos Jr. darstellen. Das Wort des ehemaligen Präsidenten hatte großes Gewicht, ob es nun um die US-Stützpunkte oder die Verfassungsreform ging, und Bongbong scheint darauf bedacht zu sein, die Begrenzung auf eine Amtszeit aufzuheben oder seine Macht anderweitig auszuweiten. Er will in allem der Sohn seines Vaters sein, auch in der persönlichen Diktatur.
Die Parlamentswahlen und das Ringen um diese Reform sind die nächste Runde im Kampf zwischen China und den Vereinigten Staaten um die Kontrolle über die Philippinen. Indem sie Duterte durch den Internationalen Strafgerichtshof, dessen Zuständigkeit sie selbst nicht anerkennen, neutralisiert haben, haben die Vereinigten Staaten zwar eine wichtige Schlacht gegen die Chinesen gewonnen – aber noch nicht den Krieg.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 15. März 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.
Dmitri Bawyrin ist Analyst bei der Zeitung Wsgljad.
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