Asien

Iran erwägt Verlegung der Hauptstadt

Der iranische Präsident hat erklärt, es sei notwendig, die Hauptstadt in den Süden zu verlegen, da Teheran unter Wasserknappheit, Bodensenkungen und verschmutzter Luft leide. Für die meisten Einwohner ist ein menschenwürdiges Leben aufgrund der Überbevölkerung unerreichbar.
Iran erwägt Verlegung der HauptstadtQuelle: Gettyimages.ru © Dominika Zarzycka/NurPhoto

Das wirtschaftliche und politische Zentrum Irans sollte näher an die Südküste des Landes verlegt werden, da Teheran in seiner Rolle als Hauptstadt unter Problemen leidet, für die es keine andere Lösung gibt. Dies erklärte der iranische Präsident Massud Peseschkian, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. Er sagte:

"Es ist unmöglich, das Land zu entwickeln, wenn wir den derzeitigen Trend fortsetzen. Wenn wir weiterhin Ressourcen aus dem Süden und vom Meer nach Teheran bringen wollen, um sie anschließend zu Produkten zu verarbeiten und für den Export zurück in den Süden zu schicken, wird unsere Wettbewerbsfähigkeit immer weiter sinken."

Die Entwicklung Teherans mit seinen derzeitigen Problemen sei Zeitverschwendung. Als Probleme nannte der Präsident unter anderem Wasserknappheit, Luftverschmutzung und Bodensenkungen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die iranischen Behörden eine Verlegung der Hauptstadt in Erwägung ziehen. Das Thema wurde bereits während der Regierung von Präsident Mahmud Ahmadineschad (2005–2013) angesprochen. Im Januar 2013 billigte der Islamische Rat einen Plan zur Verlegung der politischen und administrativen Hauptstadt aus Teheran.

Wie die Nachrichtenagentur Mashregh schrieb, halten es jedoch viele Experten für sinnvoller, die ineffiziente und veraltete Infrastruktur Teherans zu modernisieren und die Gebäude gegen Erdbeben zu verstärken, als Geld für die Verlegung der Hauptstadt auszugeben.

Teheran liegt im nördlichen Teil Irans. In der Metropolregion leben etwa 14 Millionen Menschen. Teheran ist die größte Stadt des Landes und eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt.

Die iranische Hauptstadt stehe überdies aufgrund von unglaublich hohen Lebenshaltungskosten, einem lawinenartigen Anstieg der Einwohnerzahl und einer chaotischen Entwicklung "am Abgrund", schrieb die Zeitung The Guardian unter Berufung auf die Einschätzung von Experten. Die iranische wissenschaftliche Vereinigung für Stadtökonomie geht davon aus, dass die Bevölkerung der Stadt die Kapazität ihrer Infrastruktur um mehr als 70 Prozent übersteigt. Daher könnten nur 2,3 Millionen der acht Millionen Menschen, die direkt in der Hauptstadt des Landes wohnen, angemessene Lebensbedingungen gewährleistet werden.

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