Kurswechsel: Kasachstan will Russland-Sanktionen "nicht blind folgen"
In Gesprächen mit Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew im vergangenen Jahr, sein Land halte westliche Sanktionen gegen Russland ein. Nun schlägt Astana verbal einen neuen Kurs ein und verspricht, die wirtschaftlichen Interessen des Landes in den Vordergrund zu stellen.
Das zentralasiatische Land "wird den Sanktionen nicht blind folgen", wenn sie inländische Unternehmen betreffen würden, die als Hauptarbeitgeber in ihrer Region fungieren, erklärte Serik Jumanğarin, stellvertretender Premierminister und Minister für Handel und Integration Kasachstans, der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg. "Wir werden nicht zulassen, dass unsere eigenen Produzenten vom Handel ausgeschlossen werden", so Jumanğarin.
Obwohl Kasachstan sich gegen die von den USA geführte Sanktionskampagne wegen der russischen Militäroperation in der Ukraine im Februar 2022 ausgesprochen hatte, haben hochrangige Beamte wie Jumanğarin die Beschränkungen zuvor nicht öffentlich angefochten.
Kasachische Banken und Unternehmen werden jedoch vor allem von den USA zunehmend unter Druck gesetzt, da Washington den russischen Handelspartnern und vor allem Banken in Drittländern mit sogenannten Sekundärsanktionen droht. Damit werden zweitrangige Vergeltungsmaßnahmen für die Hilfe bei der Sanktionsumgehung gemeint.
Als Beispiel für die Bereiche, in denen Kasachstan in erster Linie eigene Interessen verfolgt, nannte Jumanğarin die Produktion von Kugellagern, die sowohl militärischen als auch zivilen Nutzen haben. Hier hat sich Kasachstan dem Verkaufsverbot nicht angeschlossen, weil ein lokales Werk in Kasachstan diese nach einer Technologie produziert, die "traditionell nur in Osteuropa und ehemaligen Sowjetländern verwendet wird".
Mehr zum Thema – Russland: Schwierigkeiten bei grenzüberschreitenden Zahlungen in Yuan
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.