USA wollen chinesische Flotte mit Militärstützpunkten auf Inselbogen festnageln
Die USA bauen weiterhin Militärstützpunkte in der Nähe Chinas, um die chinesischen Seestreitkräfte mithilfe der "ersten Inselkette" ‒ einer Reihe von Inseln in der Nähe des asiatischen Festlands ‒ in Schach zu halten. Dies berichtete die Washington Post (WP) unter Berufung auf chinesische Militäranalysten.
Die US-Militärstützpunkte auf diesen Inseln können im Falle eines Krieges verhindern, dass chinesische Schiffe das Südchinesische Meer in Richtung der offenen Gewässer des Pazifischen Ozeans verlassen.
Insbesondere wurden 400 der modernsten Modelle von Tomahawk-Marschflugkörpern nach Japan geschickt, und ein neuartiges Marineregiment, das für den Kampf auf kleinen Inseln und die Zerstörung von Schiffen ausgebildet ist, wurde nach Okinawa verlegt. Darüber hinaus hat das Pentagon Zugang zu zahlreichen Flugplätzen und Marinestützpunkten auf den Philippinen erhalten, sodass die USA weniger Flugzeugträger benötigen, die im Falle eines Konflikts zu Zielen für chinesische Raketen und U-Boote werden würden.
Die chinesische Führung unter Xi Jinping beobachte die Entwicklungen mit Sorge und werfe den USA vor, dass diese versuchten, China einzukreisen.
Zuvor hatte der stellvertretende US-Verteidigungsminister für indo-pazifische Sicherheitsangelegenheiten Ely Ratner behauptet:
"2023 war das transformativste Jahr für die US-Streitkräfte im indo-pazifischen Raum seit einer Generation."
Eine wichtige Veränderung war die Verteilung der US-Streitkräfte in kleinen, aber hochmobilen Einheiten in einem Bogen über die Region, anstatt sich auf große Stützpunkte zu konzentrieren.
Washington hat zwar seine Kampfkapazitäten in der Region erhöht, aber die Gegner "bauen jedes Jahr mehr Kriegsschiffe als wir", betonte der neue Leiter des US-Kommandos für den indo-pazifischen Raum, Admiral Samuel Paparo Jr. Er wies jedoch darauf hin, dass die US-amerikanischen Schiffe leistungsfähiger seien als die chinesischen, und die Gesamtzahl der Kriegsschiffe übersteige immer noch die Fähigkeiten Pekings.
Vor diesem Hintergrund erhebt China territoriale Ansprüche gegen Verbündete der USA, insbesondere die Philippinen. Dieses Land nutzt das 1999 auf Grund gelaufene alte Kriegsschiff Sierra Madre als kleinen Militärstützpunkt auf einem umstrittenen Riff, und chinesische Schiffe haben Wasserwerfer gegen philippinische Schiffe sowie gegen Schiffe eingesetzt, die Männer, Ausrüstung und Material zur Reparatur des alten Schiffes anlieferten.
Das Schiff ist bei der Second Thomas Shoal gestrandet, einer von vielen umstrittenen Stellen auf den Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer. Peking bezeichnet den Betrieb des rostigen Schiffes als Besetzung des Riffs und fordert seine Entfernung.
Sogar US-Präsident Joe Biden muss sich in die Situation einmischen. Laut der Financial Times will er die chinesische Führung warnen, dass der Vertrag zwischen den USA und den Philippinen über die gegenseitige Verteidigung auch für die philippinische Marine und damit für das Sierra Madre gilt und das Eskalationspotenzial daher groß ist.
Im Jahr 2016 entschied ein internationales Gericht, dass die Second Thomas Shoal zur ausschließlichen Wirtschaftszone der Philippinen gehört, da sie weniger als 200 Seemeilen von der philippinischen Insel Palawan entfernt ist. China war mit dieser Entscheidung nicht einverstanden.
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