Maskenpflicht: Deutschland diskutiert, Singapur beendet sie in Schulen und Innenräumen

In Deutschland wird durch die Bilder aus der Regierungsmaschine erhitzt über individuelle Wahrnehmungen der Maskenpflicht diskutiert. Der asiatische Stadtstaat Singapur hat für die nächste Woche die Aufhebung der meisten Maskenvorschriften angekündigt – insbesondere in Schulen sollen Masken keine Rolle mehr spielen.

Die individuelle Auslegung der Vorgaben im Paragrafen 28b des Infektionsschutzgesetzes durch Politiker und Journalisten einer voll besetzten Regierungsmaschine forciert erneut die gesellschaftliche Diskussion zum Thema der Maskenpflicht in Deutschland. Mit Spannung wird von den Bürgern erwartet, wie sich politische Entscheider diese Woche zu Wort melden und positionieren.

Singapur, ein Insel- und Stadtstaat südlich vor Malaysia, schafft demgegenüber exemplarisch klare Fakten für die 5,68 Millionen Einwohner. So soll ab dem 29. August die Pflicht zum Tragen von Masken in Innenräumen abgeschafft werden, "da sich die COVID-19-Situation in dem Land weiter stabilisiert", so der zuständige Gesundheitsminister Ong Ye Kung am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Reuters. Damit müssen die Menschen in Singapur zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren in Innenräumen keine Masken mehr tragen.

Masken werden daher "bald nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern vorgeschrieben sein", so Premierminister Lee Hsien Loong in seiner Rede zum Nationalfeiertag am 21. August. Des Weiteren ergänzte er zu der Situation von Kindern und einer Maskenpflicht in Schulen:

"Vor allem in Schulen sollten wir im Unterricht keine Masken tragen. Ich weiß, dass die Eltern etwas besorgt sind, aber ich denke, es gibt keinen Grund zur Sorge, wir haben das geprüft und halten es für sicher.

Die Kinder müssen in der Lage sein, die Mimik ihrer Lehrer und der anderen zu sehen. Sie müssen lernen, in Gesichtern zu lesen: Ist er wütend, ist er glücklich, hat er sie oder den gesagt, sonst wächst man mit einer Leerstelle im Gehirn auf."

Das Gesundheitsministerium aktualisierte zudem auch "die Vorschriften für nicht geimpfte Reisende" und schafft damit ab nächster Woche eine zuvor geltende siebentägige Quarantänepflicht ab.

Das offizielle Singapur hatte schon zu Jahresbeginn die meisten der strengen Pandemie-Beschränkungen, darunter auch Reisebeschränkungen, aufgehoben. Nach Einschätzungen des Gesundheitsministers hätten "etwa 70 Prozent der Einwohner des Stadtstaates sich bereits mit COVID-19 infiziert", so Ong Ye Kung auf einer Pressekonferenz. Laut Angaben von Reuters Singapur sind mehr als 90 Prozent der Bevölkerung geimpft, was dazu beigetragen hätte, "die Sterblichkeitsrate im Vergleich zu den umliegenden Ländern niedrig zu halten".

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