Asien

Medienbericht: Indien will von billigem Rohöl aus Russland profitieren

Aufgrund westlicher Sanktionen gegen Russland und des sich anbahnenden Ölembargos sehen Raffinerien in Indien rasch steigende Gewinnspannen. Einer der größten Raffineriekonzerne des Landes hat sogar geplante Reparaturen auf Eis gelegt, um die Verarbeitung anzukurbeln.
Medienbericht: Indien will von billigem Rohöl aus Russland profitieren© Debajyoti Chakraborty/NurPhoto via Getty Images

Indiens Raffineriegigant Reliance Industries hat geplante Reparaturarbeiten am weltgrößten Ölraffineriekomplex auf Eis gelegt. Man ist bestrebt, die aktuelle Lage auf dem Markt zu nutzen und mehr Ölprodukte herzustellen, deren Gewinnspannen in jüngster Zeit auf ein Dreijahreshoch gestiegen sind, berichtet Bloomberg.

Das Unternehmen kauft verbilligte Öllieferungen aus Russland, nachdem Moskaus EU-Kunden die Abnahme eingestellt hatten, was die Gewinnspannen für Produkte wie Diesel und Rohbenzin in die Höhe schnellen ließ.

Im Zeitraum von Januar bis März stieg die Gewinnspanne für Dieselkraftstoff Berichten zufolge im Vergleich zum Vorquartal um 71 Prozent, die für Benzin um 17 Prozent und die für Rohbenzin um 18,5 Prozent.

Der Raffineriekomplex von Reliance Industries ist in der Lage, täglich fast 1,4 Millionen Barrel fast aller Rohölsorten zu verarbeiten. Das Unternehmen ist Berichten zufolge für seine Flexibilität im Ölhandel bekannt, die es ihm ermöglicht, von Preisschwankungen zu profitieren.

Weil die EU-Mitgliedsstaaten noch immer um eine Einigung über ein russisches Ölembargo ringen, haben einige europäische Kunden in den vergangenen Monaten russisches Rohöl gemieden. Das diskutierte Verbot ist Teil des sechsten Sanktionspakets, das die EU als Reaktion auf den Militäreinsatz in der Ukraine gegen Moskau verhängen will.

In der Zwischenzeit haben indische Importeure Berichten zufolge ihre Einkäufe von Rohöl und Kohle aus Russland zu ermäßigten Preisen erhöht und ihre Einkaufsstrategie auf Ausschreibungen weiterer Lieferverträge verlagert, um größere Rabatte zu erzielen.

Medienberichten zufolge haben indische staatliche und private Raffinerien seit Ende Februar, als die russische Militäroperation begann, mehr als 40 Millionen Barrel Öl aus Russland erworben.

Vergangene Woche berichteten Medien, dass Indien, der drittgrößte Ölimporteur der Welt, Rohöl aus Russland zu einem Preis von weniger als 70 US-Dollar pro Barrel kaufen wolle, um zusätzliche Hürden wie die Finanzierung der Käufe angesichts der westlichen Sanktionen zu kompensieren.

Mehr zum ThemaWie Indien seine weltweite Balance im Ukraine-Konflikt wahrt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.