Asien

US-Aufsicht für Afghanistankrieg sagte Zusammenbruch der afghanischen Luftwaffe lange voraus

Die US-Aufsichtsbehörde für den Afghanistankrieg hat den Zusammenbruch der afghanischen Luftwaffe Monate vorher vorausgesagt. Dabei wurde unter anderem auf die übermäßige Abhängigkeit von den USA und von externen Auftragnehmern als großes Hindernis verwiesen.
US-Aufsicht für Afghanistankrieg sagte Zusammenbruch der afghanischen Luftwaffe lange voraus© Karim Sahib / AFP

Der Niedergang der afghanischen Luftwaffe (AAF) wurde vom US-Generalinspekteur für den Wiederaufbau Afghanistans (SIGAR) in einem Bericht vom Januar 2021 vorausgesagt. In dem erst vergangene Woche veröffentlichten Dokument wird eine afghanische Luftwaffe beschrieben, die mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen hat.

SIGAR warnte, dass die Luftwaffe des Landes im Falle des Abzugs von US-Militärberatern und Auftragnehmern ohne einen umfassenden Plan für die Machtübergabe nicht mehr in der Lage sein könnte, "ihre Kräfte zu besetzen, zu verwalten, zu finanzieren oder zu unterhalten". Eine derartige Entwicklung würde die 20-jährigen Bemühungen der USA um den Aufbau einer Nation gefährden. Die US-Agentur wies in ihrem Bericht insbesondere auf das Versäumnis der AAF hin, sich auf Unterstützungsaktivitäten außerhalb des Kampfes zu konzentrieren. Man deutete an, dass die Überlassung solch wichtiger Aufgaben an Auftragnehmer und externe Berater das Militär des Landes benachteiligen würde, das nicht in der Lage wäre, unabhängig zu operieren.

Die Autoren des Dokuments stellen fest, dass die Nachhaltigkeit des Einsatzes die Rekrutierung, Ausbildung und Bindung von qualifiziertem Personal in allen Bereichen der afghanischen Luftstreitkräfte erfordere, einschließlich Piloten, Wartungspersonal und Personal in Unterstützungspositionen. Die afghanischen Luftstreitkräfte würden nicht einmal über eine umfassende Rekrutierungsstrategie verfügen – ganz zu schweigen von anderen Unterstützungsfunktionen, die für den Betrieb einer Militäreinheit erforderlich seien.

Schlimmer noch: Die Abhängigkeit der Luftwaffe von Auftragnehmern bedeute, dass die Einheit selbst dann, wenn die US- und Koalitionstruppen weiterhin im Einsatz blieben oder sich geordnet zurückziehen würden, nicht in der Lage wäre, zu funktionieren, wenn Auftragnehmer das Land verlassen würden.

Die Empfehlungen des SIGAR – Entwicklung und Umsetzung formeller Rekrutierungsstrategien, Einbeziehung von "Unterstützungspersonal und dessen Ausbildungsanforderungen" und Fertigstellung eines "Entschärfungsplans", um die Fortsetzung der "wesentlichen Wartungs-, Betriebs- und Beratungsunterstützung" für die afghanische Luftwaffe für den Fall sicherzustellen, dass die Auftragnehmer Afghanistan verlassen müssten – scheinen auf taube Ohren gestoßen zu sein.

Kaum hatten die USA im August ihren bisher längsten Krieg beendet, wurde Afghanistan kurz darauf von den Taliban übernommen. Die Biden-Regierung wurde für ihre angebliche schlechte Handhabung des Abzugs kritisiert, bei dem Tausende von afghanischen Zivilisten in Gefahr gerieten und den Taliban militärische Ausrüstung im Wert von Millionen von US-Dollar überlassen wurde.

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