Asien

Afghanistan: Taliban verbieten Frauen längere Reisen ohne männliche Begleitung

In Afghanistan haben die regierenden Taliban die Rechte von Frauen weiter eingeschränkt. So ist es Autofahrern untersagt, Frauen ohne männliche Begleitung über Strecken von mehr als 45 Meilen zu befördern.
Afghanistan: Taliban verbieten Frauen längere Reisen ohne männliche BegleitungQuelle: Gettyimages.ru © Shabnam Enayat / EyeEm

Die Taliban haben das Verbot für alleinreisende afghanische Frauen verschärft. So sind Autofahrer angehalten, keine Frauen mitzunehmen, die ohne einen engen männlichen Verwandten weiter als 45 Meilen (etwa 72 Kilometer) reisen wollen. Die neue Vorschrift stützt sich offenbar auf einen Hadith.

Als Hadith wird im Islam einer der Aussprüche des Propheten Mohammed bezeichnet. Hadithe sind neben dem Koran die wichtigste Quelle für religiöse Vorschriften. Allerdings besagen die Āyāt, also die Verse aus dem Koran, dass ein Mann eine Frau auf einer Reise begleiten soll, die länger als einen Tag dauert. In einem anderen Hadith heißt es jedoch, dass Frauen im islamischen Raum allein reisen dürfen.

Zudem werden in Übereinstimmung mit den Richtlinien des neuen Ministeriums zur "Erhaltung der Tugend und Unterdrückung des Lasters" Fahrzeugbesitzer und Taxifahrer aufgefordert, Frauen nur dann zu befördern, wenn sie einen Hidschab tragen. Der Sprecher der Taliban, Ahmadullah Wasiq, erklärte gegenüber der BBC, dass es sich bei der Richtlinie um eine "Empfehlung" und nicht um einen "Befehl" handele. Das neue Ministerium wurde ersatzweise nach der Auflösung des Frauenministeriums ins Leben gerufen.

Unterdessen bleiben die meisten Schulen für Mädchen weiterhin geschlossen. Die meisten Frauen dürfen nicht mehr arbeiten. Straßenproteste von Aktivistinnen wurden gewaltsam unterdrückt. Die Kampagnengruppe Human Rights Watch teilte mit, dass die neuen Beschränkungen dazu beitragen, Frauen zu Gefangenen zu machen. Heather Barr, die stellvertretende Direktorin der Gruppe für Frauenrechte, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP, dass die Anordnung "den Frauen die Möglichkeit nimmt, sich frei zu bewegen" oder "zu fliehen, wenn sie zu Hause Gewalt ausgesetzt sind".

Am 21. Dezember ordnete die Taliban-Regierung an, Fotos von Frauen von Werbebannern an Geschäften und Geschäftszentren in Kabul zu entfernen. Ein Sprecher der Hauptstadt erklärte, dass alle Bilder, die "den Regeln des Islam widersprechen", entfernt werden müssen. Im letzten Monat hatten die Taliban Journalistinnen und Moderatorinnen angewiesen, Kopftücher zu tragen.

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