Asien

Fest im toxischen Schaum: Hindus beten im verschmutzten Fluss Yamuna

Für verwöhnte Diskogänger gehören Schaum und Party zusammen. Außerhalb von Nachtklubs auf Ibiza ist die weiße Gischt jedoch kein Anlass zur Freude: Diese Woche haben Hindus bei einem Ritual im verschmutzten Fluss Yamuna ernsthafte Gesundheitsrisiken auf sich genommen.
Fest im toxischen Schaum: Hindus beten im verschmutzten Fluss YamunaQuelle: Reuters © ANUSHREE FADNAVIS

Trotz giftigen Schaums im Fluss Yamuna haben zahlreiche Hindus diese Woche nahe der indischen Hauptstadt Neu-Delhi im stark verschmutzen Wasser gebetet, um den Sonnengott Surya und seine Schwester Chhathi Maiya zu verehren. Der Schmutz hielt viele Gläubige ebenso wenig vom Baden und Beten ab wie ein Badeverbot an bestimmten Stellen als Schutzmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Einige Gläubige sagten dem örtlichen Fernsehsender NDTV, dass sie keine Angst hätten, da sie ein religiöses Ritual ausführten und von den Göttern beschützt würden. Die Nachrichtenagentur AP zitierte den Hindu Rajesh Kumar Verma mit den Worten:

"Angst? Wie könnten wir beten, wenn wir Angst hätten?"

Er wisse, dass das Wasser toxisch sei.

Angesichts heftiger Kritik wegen eventueller Gesundheitsrisiken für die Gläubigen versuchten die Behörden des Nationalen Hauptstadtterritoriums Delhi, den Schaum zu beseitigen. So wurde die Gischt aus Schläuchen mit Wasser bespritzt, auch Seile und Absperrungen kamen zum Einsatz.

Die Yamuna ist der wichtigste Nebenfluss des Ganges und einer der heiligen Flüsse im Hinduismus. Zugleich ist sie aber einer der am meisten verseuchten Ströme der Welt. Nach Angaben der Behörden geht der Schaum im Wasser auf hohe Werte von Ammoniak und Phosphaten zurück, die aus zahlreichen Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben in den Strom gelangen. Um diese Zeit des Jahres bildet sich mehr Schaum, da der Fluss weniger Wasser führt.

Mehr zum Thema - Dicke Luft in Neu-Delhi: Rauch von Stoppelfeldern erschwert Situation in Metropolregion

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.