Asien

Wegen Finanzkrise durch Sanktionen: Taliban verbieten Fremdwährungen in Afghanistan

Die Taliban-Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, in dem sie landesweit die Nutzung von Fremdwährungen verbietet. Verstöße gegen die neue Regelung werden strafrechtlich verfolgt. Analysten rechnen damit, dass sich die Finanzkrise im Land durch den Schritt verschärft.
Wegen Finanzkrise durch Sanktionen: Taliban verbieten Fremdwährungen in AfghanistanQuelle: Reuters © Jorge Silva

Der Sprecher der Taliban, Zabiullah Mudschahid, gab in einer Erklärung bekannt, dass die Verwendung ausländischer Währungen in Afghanistan vollständig verboten wurde. Er nannte nationale Interessen und die derzeitige Wirtschaftslage als Hauptgründe für diesen Schritt. Mudschahid erklärte:

"Die wirtschaftliche Lage und die nationalen Interessen des Landes machen es erforderlich, dass alle Afghanen die afghanische Währung bei jedem Handel verwenden."

Ferner betonte er, dass diejenigen, die gegen das neue Gesetz verstoßen, strafrechtlich verfolgt werden. In dem online veröffentlichten Dokument heißt es:

"Das Islamische Emirat weist alle Bürger, Ladenbesitzer, Händler, Geschäftsleute und die allgemeine Öffentlichkeit an, von nun an alle Transaktionen in afghanischer Währung abzuwickeln und von der Verwendung ausländischer Währungen strikt abzusehen."

Bislang ist der US-Dollar auf den Märkten Afghanistans als Zahlungsmittel weit verbreitet. Der Handel in den Grenzgebieten zu anderen Staaten wird Berichten zufolge hingegen oft in der Währung des entsprechenden Nachbarlandes abgewickelt. Mit der Machtübernahme der Taliban im August dieses Jahres wurde die Zahlung internationaler Finanzhilfen an Afghanistan eingestellt. Seither hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes deutlich verschlechtert.

Die USA, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) sperrten Afghanistan zudem den Zugang zu im Ausland gelagerten Vermögenswerten in Höhe von mehr als 9,5 Milliarden US-Dollar und verwehrten dem Land den Zugang zu internationalen Darlehen. Zuvor waren Berichten zufolge drei Viertel der öffentlichen Ausgaben durch ausländische Finanzhilfen finanziert worden.

Es wird erwartet, dass das Verbot von Fremdwährungen die Wirtschaftskrise Afghanistans weiter verschärft und möglicherweise eine Liquiditätskrise auslöst. Diese könnte zu einer Hungersnot und in deren Folge zu einer neuen Migrationskrise führen.

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