Pakistan: Zweitgrößte Provinz Sindh kündigt Festnahme ungeimpfter Bürger an

In der pakistanischen Provinz Sindh müssen Bürger mit Gefängnisstrafen rechnen, wenn sie ohne Impfung auf der Autobahn aufgegriffen werden. Auch Betreiber von Autobussen müssen mit Strafen rechnen. Knapp neun Prozent der Bürger sind bislang zweifach geimpft.

Laut Medienberichten hat die Regierung der pakistanischen Provinz Sindh beschlossen, Bürger festzunehmen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind und gegen staatliche Anordnungen verstoßen. Das Innenministerium der Provinz erteilte der Polizei im ganzen Sindh auf Anweisung des National Command and Operation Centre (Nationales Kommando- und Einsatzzentum, kurz: NCOC) entsprechende Anweisungen. Das NCOC ist eine Einrichtung der Regierung, um die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen.

Ab dem 20. September muss jeder, der in der Provinz Sindh die Autobahn befahren möchte, eine COVID-19-Impfung vorweisen können. Wer gegen die Anordnung verstößt, riskiert eine Verhaftung. Bei nicht geimpftem Buspersonal werden die Busse und Stände des betreffenden Unternehmens versiegelt. Das Gleiche gilt für Hotels und Essenslieferanten.

Auf der Webseite des NCOC werden alle Bürger ab 15 Jahren aufgefordert, sich mit der Nummer ihrer Computergestützten nationalen Identitätskarte per SMS zu registrieren und im nächsten Impfzentrum zu melden. Laut der Statistik des NCOC sind bislang 55 Millionen von 217 Millionen Bürgern Pakistans einfach geimpft und 25 Millionen zweifach.

In der Hauptstadt Islamabad setzt die Politik auf andere Maßnahmen. Dr. Faisal Sultan, Sonderassistent für Gesundheit des Premierministers, sprach am Dienstag über die Effizienz der mobilen Impfteams.

"Mobile Teams werden auf Menschen zugehen, die ihr Haus nicht verlassen wollen, sich den Besuch von Impfzentren nicht leisten können oder keine Zeit für ihre Arbeit haben."

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