Südostasien: COVID-19-Restriktionen nicht mehr lange haltbar

Viele südostasiatische Länder sind durch die Kosten der COVID-19-Krise wirtschaftlich erschöpft. Malaysia, Indonesien und Thailand wollen sich jetzt an der Strategie von Singapur orientieren, "mit dem Virus zu leben".

Südostasien hat seit Juni aufgrund der Delta-Variante mit den schlimmsten Corona-Ausbrüchen zu kämpfen. Aufgrund der wirtschaftslähmenden Maßnahmen im Sommer und einem zunehmenden Verdruss in der Bevölkerung, verbreitet sich allerdings die Meinung, es sei vorteilhafter zu lernen, die Krise als neue Realität zu betrachten und die Beschränkungen aufzuheben, als neue Lockdowns zu verhängen.

Dabei orientieren sie sich an Singapur, das seit August trotz derzeitig steigender Inzidenzzahlen auf stark einschränkende Maßnahmen verzichtet. Die Strategie in Singapur zielt darauf ab, sich auf ein Leben mit dem Coronavirus einzustellen, anstatt es durch harte Lockdowns zu bekämpfen. Man wolle eine widerstandsfähige Nation werden, sagt das Gesundheitsministerium.

Genauer gesagt, gibt diese Behörde regelmäßige Empfehlungen zum sozial verantwortlichen Handeln ab, dessen Einzelheiten die Bevölkerung auf der Webseite des Gesundheitsministeriums nachlesen kann. Ob der Stadtstaat den eher ärmeren Ländern der Region allerdings als Vorbild taugt, bleibt abzuwarten. Singapur ist eines der reichsten Länder der Welt und hat eine der höchsten Impfraten. 81 Prozent der Bevölkerung sind bereits vollständig geimpft. Schwellenländer wie Vietnam oder Indonesien hingegen gelten als weltweit am anfälligsten für die Delta-Variante. Da aber die Staatsfinanzen erschöpft sind, können sich die Regierungen dort weitere Verschärfungen nicht mehr leisten.

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