Ohne Kleidung und Geld: Betrüger in Indien erpressen Männer mit Deepfakes von nackten Frauen
Im Jahr 2021 sind Menschen in Indien zunehmend mit Betrug konfrontiert. So werden zum Beispiel neuerdings Männer nach expliziten Videoanrufen in sozialen Netzwerken um Geld erpresst. Dies berichtete The Times of India. Allein in der Stadt Chennai wurden seit Jahresbeginn mindestens 30 Männer Opfer von Betrügern. Den Ermittlern zufolge steckt hinter diesen Betrügereien eine Bande von Kriminellen, die von den nördlichen Bundesstaaten Uttar Pradesh, Haryana und Rajasthan aus operiert.
Anfang August beantwortete ein 54-jähriger Bewohner der indischen Stadt Chennai einen Videoanruf von einer unbekannten Nummer auf WhatsApp. Dieser Anruf stammte von einer nackten Frau, die den Mann im Laufe der Unterhaltung dazu bewegte, sich ebenfalls auszuziehen. Am Ende des Gesprächs drohte ihm die Anruferin mit der Veröffentlichung von Videoaufnahmen des Geschehens in den sozialen Netzwerken und erpresste so eine hohe Geldsumme von dem Mann. Aus Angst, seine Freunde könnten von dem Video erfahren, überwies das Opfer umgerechnet rund 19.500 Euro an die Betrüger.
Für diese Masche nutzen Kriminelle meist Videoanrufe auf Instagram, Facebook oder WhatsApp. Ein Betrüger schreibt einen Nutzer von einem gefälschten Konto aus an und beginnt mit ihm zu kommunizieren. Nach einer Weile ruft eine an dem Betrug beteiligte Frau den Mann per Videoanruf an. Im Laufe des Gespräches beginnt sie sich auszuziehen und fordert ihr Opfer auf, dasselbe zu tun. Das Geschehen wird auf Video festgehalten, um das Opfer später zu erpressen. Dank der sozialen Netzwerke stehen den Betrügern umfangreiche Informationen über ihre Opfer zur Verfügung. Nur wenige melden sich bei der Polizei.
In jüngster Zeit haben die Betrüger ihre Vorgehensweise verfeinert. Anstelle von echten Frauen, die in den Videos nackt erschienen, setzen die Betrüger Deepfakes ein. Diese Feststellung machte die Polizei bei Ermittlungen in mehreren Betrugsfällen in der Stadt Ahmedabad. So hatten ein 46-jähriger Geschäftsmann und ein 29-jähriger Leiter eines Telekommunikationsunternehmens jeweils Gespräche mit Deepfakes geführt. Die Polizei stellte fest, dass während der Videoanrufe die Stimmen von Frauen zu hören waren, die mit Text-in-Ton-Programmen erstellt wurden. Insgesamt gingen bei der Polizei von Ahmedabad mehrere Beschwerden von Opfern ähnlicher Betrügereien ein. Ermittler schätzen, dass 60 Prozent dieser Videos mit Deepfakes erstellt wurden und räumen ein, dass Kriminelle auch Videos von Pornoseiten für ihre Betrügereien verwenden könnten.
Der 33-jährige Rohan Bhasin aus Delhi berichtete, dass ihm am 2. Juli eine unbekannte Frau auf Instagram gefolgt sei. Bhasin abonnierte den Kanal der ihm unbekannten Frau, da auch einige seiner Freunde zu ihren Abonnenten zählten. In einer persönlichen Nachricht fragte sie ihn kurz darauf nach seiner WhatsApp-Nummer, er aber lehnte ab. Daraufhin rief die Frau ihn auf Instagram an. Bhasin zufolge beging die unbekleidete Frau im Laufe des Gespräches "unanständige Handlungen". Er erklärte:
"Ich brauchte ungefähr 15 Sekunden, um herauszufinden, was los war. Dann habe ich den Anruf abgebrochen."
Danach erhielt Bhasin mehrere Nachrichten, in denen ihm mit der Veröffentlichen von Videos mit seiner Beteiligung an dem Gespräch gedroht wurde. Der Mann antwortete, die Betrüger könnten veröffentlichen was sie wollen, und sperrte das Konto der Betrügerin. Nach 15 Minuten riefen ihn Freunde und Verwandte an und machten ihn auf ein bestimmtes Video aufmerksam. Der Mann erklärte:
"Die Betrüger machten ein Bild von meinem Gesicht aus einem Videoanruf, das ich mit ihnen führte und überlagerten es auf den Körper einer anderen Person. In dem von ihnen geteilten Video scheint es, als würde ich über sexuelle Themen sprechen."
Die in New York lebende Schwester des Mannes berichtete, dass die Betrüger ihr ein bearbeitetes Foto ihres Bruders mit männlichen und weiblichen Genitalien geschickt hätten. Das Bild wurde ihr vom Konto jener Frau geschickt, von dem Bhasin einen Videoanruf erhalten hatte. Bhasin behauptet, dass seiner Familie und seinen Freunden mehrere modifizierte Videos geschickt worden seien.
Wenige Tage nach dem Vorfall nahm die Polizei in Nordindien drei Männer fest, die mehreren Fällen von Cyberkriminalität verdächtig sind, darunter Betrug per Videoanruf. Den Ermittlern zufolge waren die Festgenommenen an dem Betrugsfall mit Bhasin beteiligt.
Cybersicherheitsexperten sowie die Polizei warnen die Bürger Indiens davor, auf Videoanrufe und Freundschaftsanfragen von Fremden zu reagieren.
Mehr zum Thema - OnlyFans verbannt explizite Videos: Pornografie verliert gegen Wünsche von Finanzpartnern
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.