Ampullenstopfen bröckeln – Qualitätsprobleme bei Pfizer und Moderna in Japan

In der japanischen Präfektur Okinawa wurden im COVID-19-Impfstoff von Pfizer Fremdkörper gefunden. Vermutlich handelt es sich um Gummipartikel aus den Stopfen der Stechampullen. Zuvor wurde in Japan ein ähnliches Problem beim COVID-19-Impfstoff von Moderna festgestellt.

Der COVID-19-Impfstoff von Pfizer/BioNTech, der nach Japan geliefert wird, hat ein Qualitätsproblem. Allerdings liegt dieses Problem anscheinend im Bereich des gewählten Injektionsbehältnisses. Dies gab der Generalsekretär des japanischen Kabinetts Katsunobu Katō am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Tokio bekannt, schreibt die russische Nachrichtenagentur TASS:

"Am 29. August wurden im Verlauf der Impfung in der Gemeinde Yaese-chō, Präfektur Okinawa, in einem Fläschchen mit Impfstoff von Pfizer Fremdkörper vorgefunden."

Auf eine Anfrage des Gesundheitsministeriums stellte man beim Unternehmen die Vermutung auf, es handle sich um einen Bedienerfehler seitens des medizinischen Personals, so der Minister und Regierungssprecher:

"Das Gesundheitsministerium wandte sich an Pfizer, wo man antwortete, dass es sich höchstwahrscheinlich um Gummipartikel vom Stopfen des Injektionsbehältnisses handelte, die durch unsachgemäßes Durchstechen mit einer Injektionsspritze abgebrochen seien. Ähnliche Fälle wurden auch beim Impfstoff von Moderna registriert. Dies beeinflusst die Sicherheit der beiden Medikamente in keiner Weise."

Zuvor waren in zwei Lieferungen des Moderna-Impfstoffs gegen COVID-19 in den Präfekturen Okinawa und Gumma ebenfalls Fremdkörper gefunden worden, erinnert TASS. Im Ergebnis einer darauf erfolgten Untersuchung gab das japanische Gesundheitsministerium ebenfalls bekannt, dass es sich um Gummipartikel von Ampullenstopfen mit Septum handelte, die zum Verschließen von Stechampullen verwendet werden. Es hieß, dies sei höchstwahrscheinlich auf Fehler bei der Herstellung durch das medizinische Personal zurückzuführen. Das Ministerium empfahl, die Durchstichgummis der Injektionsbehältnisse mit der Injektionsspritze exakt im rechten Winkel zu durchstechen.

Derweil scheinen die Probleme mit Fremdkörpern, die den COVID-19-Impfstoff von Moderna betreffen, weit über Gummipartikel vom Ampullenstopfen hinauszugehen. Vergangene Woche setzten die japanischen Behörden die Verabreichung von etwa 1,63 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs aus drei in Spanien hergestellten Chargen offiziell aus (RT berichtete). Die unbekannten Partikel wurden in ungeöffneten Impfbehältnissen vorgefunden und waren zum Teil mehrere Millimeter groß. Es hieß, dass diese Teilchen metallisch oder metallhaltig sein dürften, da sie auf Magnete reagieren. Jedoch hatten zum Zeitpunkt der Bekanntgabe durch das Gesundheitsministerium die örtlichen Gesundheitsbehörden bereits rund 170.000 Dosen der verunreinigten Impfstofflösung an Einwohner in Japan verabreicht.

Am 28. August wurden zwei Todesfälle nach einer Impfung gegen COVID-19 unter japanischen Einwohnern bekannt (RT berichtete).

Deren Impfstoff-Zweitdosen stammten jeweils aus einer der drei Lieferungen, die mit Fremdstoffen kontaminiert waren. Die Verstorbenen waren Männer im Alter von 38 und 30 Jahren ohne ärztlich bekannte chronische Krankheiten oder allergische Reaktionen. Am 15. beziehungsweise am 22. August wurde den Männern jeweils eine Zweitdosis des Moderna-Impfstoffs injiziert. Am jeweiligen Tag nach der Impfung bekamen beide Fieber und jeweils drei Tage nach der Impfung verstarben beide an nicht näher benannten Ursachen.

Die drei in Japan gegen COVID-19 verwendeten Impfstoffe stammen jeweils von der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca, dem US-deutschen Konsortium von Pfizer und BioNTech und dem US-Unternehmen Moderna, erinnert TASS. Bis heute erhielten mit 69,2 Millionen Menschen 54,5 Prozent der Bevölkerung des Landes eine erste Dosis des Impfstoffs und mit 55,2 Millionen Menschen erhielten 43,5 Prozent auch die zweite.