Asien

Taliban sammeln Waffen ein: "Wir sind nicht hier, um unschuldigen Zivilisten zu schaden"

Nach der Übernahme von Kabul fassen die Taliban in der eroberten Hauptstadt allmählich wieder Fuß, was Tausende Menschen in die Flucht treibt. Inzwischen haben die Kämpfer begonnen, die Waffen von Zivilisten und Sicherheitskräften einzusammeln.
Taliban sammeln Waffen ein: "Wir sind nicht hier, um unschuldigen Zivilisten zu schaden"Quelle: AFP

Am Montag fingen die Militanten an, die Gebäude in der besetzten Metropole zu betreten und die dort sichergestellten Waffen zu beschlagnahmen. Ein Taliban-Vertreter erklärte dazu, dass die Menschen die Waffen nicht mehr zu ihrem persönlichen Schutz benötigten. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sagte er ferner:

"Wir verstehen, dass die Menschen die Waffen für ihre persönliche Sicherheit behalten haben. Jetzt können sie sich sicher fühlen. Wir sind nicht hier, um unschuldigen Zivilisten zu schaden."

Die afghanische Nachrichtenagentur TOLOnews meldete auf ihrem Twitter-Account, die Taliban hätten ihr Büro betreten, die von der Regierung bereitgestellten Schusswaffen des Sicherheitspersonals überprüft und diese eingesammelt. Die Kämpfer hätten sich bereit erklärt, das Gelände zu sichern, hieß es in dem Tweet weiter.

Saad Mohseni, Direktor des Medienunternehmens MOBY Group, teilte ebenfalls via Twitter mit, dass die Taliban-Vertreter auf ihrem Gelände erschienen seien, um sich nach den Waffen ihres Sicherheitsteams zu erkundigen.

Nur wenige Stunden nach dem Einmarsch der Taliban in die afghanische Hauptstadt meldeten Journalisten bereits erhebliche Veränderungen im täglichen Leben der Einwohner. Frauen waren auf den Straßen der Stadt nicht mehr zu sehen, Werbeplakate, auf denen Frauen abgebildet waren, wurden mit weißer Farbe überstrichen, und westliche Kleidung wurde durch die traditionelle afghanische Kleidung ersetzt. Große Sorge bereitet nun auch die Frage, ob junge Mädchen wieder zur Schule gehen werden, da die islamistische Gruppierung das Land in vollem Lauf ihrer Herrschaft unterwirft.

Nachdem Kabul unter die Kontrolle der Taliban gebracht worden war, strömten am Montag Tausende Einwohner auf den Flughafen der Stadt zu, um eine letzte Gelegenheit zu nutzen, der neuen Macht zu entkommen. Bei der Panik und dem Gedränge, die dabei entstanden sind, kam es zu mehreren Verletzten und Toten. Berichten zufolge sollen außerdem fünf Menschen durch verirrte Kugeln der US-Truppen ums Leben gekommen sein, als die Militärs angeblich Schüsse in die Luft abgefeuert hätten, um die Lage auf dem Flugplatz unter Kontrolle zu bringen.

Mehr zum ThemaChaos am Flughafen Kabul und Übernahme der Kontrolle durch US-Militär

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.