Die iranische Regierung hat die ständigen Berichte über angebliche Sicherheitsvorfälle im Persischen Golf und im Arabischen Meer als "höchst verdächtig" verurteilt. Zuvor hatte die britische Seehandelsbehörde von einer neuen "möglichen Entführung" vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate berichtet.
Die britische Behörde hatte am Dienstag zunächst erklärt, dass etwa 113 Kilometer) östlich der Region Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten "ein Vorfall" im Gange sei, teilte die britische Seehandelsbehörde am Dienstag mit. Die Behörde, die mit Reservisten der Royal Navy besetzt ist und den Schiffsverkehr in diesem Gebiet überwacht, bezeichnete den Vorfall als "Angriff" oder "Entführung".
Kurz nach der harschen Kritik aus Iran änderte die britische Behörde jedoch ihre Meldung und beendete die Warnung. Das Schiff sei nun in Sicherheit, teilte sie mit, ohne Details zu nennen. Die angeblichen Entführer hätten das Schiff wieder verlassen. Die Behörde nannte nicht, um welches Schiff es sich gehandelt haben soll.
Die Zeitung The Times hatte unter Berufung auf angebliche britische Regierungsquellen berichtet, dass ein Schiff mit dem Namen "Asphalt Princess" vor der Küste Fudschairas von einer "Gruppe" von etwa acht oder neun bewaffneten Angreifern gekapert worden sein soll.
Bei der "Asphalt Princess" handelt es sich um einen Asphalt- und Bitumen-Tanker unter der Flagge Panamas, der 1976 gebaut wurde, so die Webseite MarineTraffic, die die Bewegungen verschiedener Hochseeschiffe überwacht. Die Webseite zeigte auch, dass das Schiff zum Zeitpunkt des Berichts tatsächlich durch den Golf von Oman fuhr.
Nach Angaben der Times, die sich wiederum auf eine Regierungsquelle beruft, gingen britische Beamte davon aus, dass Iran hinter dem angeblichen Angriff steckt. Teheran bestritt jedoch jegliche Beteiligung und bezeichnete die Berichte selbst als "höchst verdächtig".
Iran sei bereit, Schiffen, die den Persischen Golf und den Golf von Oman befahren, jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Chatibsadeh, am Dienstag. Er fügte hinzu, dass die Islamische Republik bereit sei, mit anderen regionalen Staaten in diesem Bereich zusammenzuarbeiten und alle Fragen im Zusammenhang mit Handelsschiffen "genau" zu untersuchen. Das iranische Außenministerium warnte andere Nationen davor, in der Region eine "falsche Atmosphäre" zu schaffen, um "politische Ziele" zu erreichen.
Auch die Iranische Revolutionsgarde bestritt am Dienstag, dass iranische Streitkräfte an Aktionen gegen Schiffe in dieser Region beteiligt waren.
Mindestens vier weitere Schiffe, die in der Nähe der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate unterwegs waren, meldeten am Dienstag, sie hätten die Kontrolle über die Steuerung verloren, so die Nachrichtenagentur AP. Bei den Schiffen handelte es sich laut Medienberichten um die Öltanker "Queen Ematha", "Golden Brilliant", "Jag Pooja" und "Abyss". Die genauen Umstände dieser Vorfälle sind noch unklar.
Vor wenigen Tagen wurde ein von Israel betriebenes Schiff Ziel eines von den USA als "Selbstmorddrohne" bezeichneten Angriffs, bei dem zwei Menschen an Bord getötet wurden. Die USA, das Vereinigte Königreich und Israel machten daraufhin einhellig Iran für den Angriff verantwortlich und versprachen eine "Antwort" auf den Angriff, ohne konkrete Details zu nennen.
Teheran wies jede Verantwortung für den Angriff zurück, warnte die drei Länder vor "möglichen Abenteuern" und fügte hinzu, dass es nicht zögern werde, seine Sicherheit zu schützen.
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