Britische Warnzentrale: Erdöltanker im Golf von Oman möglicherweise entführt

Britische Quellen berichten, dass die unter der Flagge Panamas segelnde Asphalt Princess gekapert wurde. Sie gehen davon aus, dass das iranische Militär oder Hilfstruppen das Schiff vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate geentert haben. Mögliche Hintergründe sind zurzeit unklar.

Vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate ist im Golf von Oman möglicherweise ein Schiff entführt worden. Die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) setzte am Dienstag zunächst eine Warnung ab wegen eines "Zwischenfalls" etwa 60 Seemeilen östlich des Emirats Fudschaira. Alle Schiffe in der Nähe dieses Vorfalls sollten bei der Durchfahrt "extrem vorsichtig" sein, hieß es. Die UKMTO sprach kurz darauf in einer weiteren Warnung von einer "möglichen Entführung".

Der auf maritime Sicherheit spezialisierten Firma Dryad Global zufolge soll das Schiff "Asphalt Princess" involviert sein, ein unter der Flagge Panamas fahrender Tanker. Die omanische Luftwaffe sei mit Seeaufklärungsflugzeugen in der Gegend im Einsatz, hieß es. Der Golf von Oman liegt zwischen dem Oman und dem Iran.

Eine offizielle Bestätigung für den Vorfall gab es zunächst nicht. Es blieb zunächst auch unklar, wie viele Schiffe involviert waren und wer hinter dem angeblichen Angriff stecken könnte.

Es wird vermutet, dass eine Gruppe von acht oder neun bewaffneten Personen das Schiff namens Asphalt Princess geentert hatte, sagte eine Quelle aus Sicherheitskreisen Sky News.

Weiter heißt es:

"Es handelte sich um ein unbefugtes Anbordgehen im Golf von Oman."

Es gibt keine britische Verbindung zu dem Tanker, aber ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte:

"Wir untersuchen dringend einen Vorfall auf einem Schiff vor der Küste der VAE."

Die Nachrichtenagentur Associated Press berichtete, dass mindestens vier Schiffe Warnungen ausgesandt hatten, dass sie die Kontrolle über ihre Steuerung verloren hätten.

Schiffe gelangen über den Golf von Oman und die Straße von Hormus in den Persischen Golf. Die Route gilt als eine der wichtigsten Seeverbindungen des internationalen Handels.

Die Lage in der Region ist vor allem für die Seefahrt angespannt. Immer wieder hatte es dort Zwischenfälle gegeben. Zuletzt waren bei einem Drohnenangriff auf den Öltanker "Mercer Street" im Persischen Golf ein Brite und der rumänische Kapitän getötet worden. Großbritannien, Rumänien, Israel und die USA machen den Iran für den Zwischenfall verantwortlich. 

Das iranische Außenministerium bezeichnete dagegen Berichte über Sicherheitsvorfälle, in die mehrere Schiffe in der Nähe der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate am Dienstag verwickelt gewesen waren, als "verdächtig" und warnte vor jeglichen Bemühungen, eine "falsche Atmosphäre" gegen Teheran zu schaffen.

"Die Berichte über die aufeinanderfolgenden Sicherheitsvorfälle bei Schiffen im Persischen Golf und im Golf von Oman sind völlig verdächtig", zitierte eine Webseite des Ministeriums dessen Sprecher Said Chatibsadeh.

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(rt de/dpa)