Asien

Australien: Militär soll Lockdown durchsetzen

Sydney schickt ab Montag Sol­da­ten zur Durchsetzung der Corona-Regeln auf die Straße. Sie werden die Polizei bei der Überwachung unterstützen. Die Truppen sollen vorwiegend in den multikulturellen Bezirken im Westen der Metropole eingesetzt werden. Dort hat sich die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus stark verbreitet.
Australien: Militär soll Lockdown durchsetzenQuelle: Reuters

Rund 300 Soldaten der australischen Armee patrouillieren ab Montag in den Straßen von Sydney. Die Hauptstadt mit sechs Millionen Einwohnern möchte ihren Lockdown in der jüngsten Welle der COVID-19-Pandemie sicherstellen, wie die BBC berichtet.

Seit Juni greift die Delta-Variante des Virus in Australien um sich. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden 329 neue Fälle in New South Wales registriert. Das ist der höchste Anstieg seit Ausbruch der Pandemie, wie Reuters meldet. Die jüngste Welle hat zu 13 der insgesamt 921 Todesfälle in der Provinz geführt, in der Sydney liegt.

Die Hauptstadt verzeichnete am Freitag 170 neue Fälle. Was auf anderen Kontinenten nicht an außergewöhnliche Maßnahmen denken lässt, dient der Regierung als Grund für den Einsatz der Armee. "Wenn wir die Zahl neuer Fälle bedenken, müssen wir annehmen, dass es noch schlimmer kommt, bevor es wieder besser wird", sagte die Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian.

Sydney befindet sich seit fünf Wochen im Lockdown, der zunächst bis Ende August gilt. Die Einwohner sollen ihre Wohnungen nur aus guten Gründen verlassen. Sie dürfen sich nicht weiter als zehn Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. 

Die Soldaten werden für den Einsatz trainiert. In Kooperation mit der Polizei werden sie vor allem in den Vierteln der Stadt eingesetzt, in denen die meisten Corona-Fälle auftreten. Das sind die Viertel im Westen und Südwesten mit zwei Millionen Einwohnern, in denen Menschen verschiedener Ethnien mit geringem Einkommen leben.

Der lokale Bürgermeister Steve Christou kritisiert den Einsatz der Armee. "Die Einwohner unserer Viertel gehören zu den ärmsten. Sie fühlen sich bereits marginalisiert. Die Soldaten auf den Straßen hier – das wird für uns ein Grund zur Besorgnis sein."

Auch eine Vereinigung von Rechtsanwälten äußert Bedenken. Der Einsatz der Armee zu diesem Zweck passe nicht zu einer liberalen demokratischen Gesellschaft.

Mehr zum Thema - "Wir werden täglich mehr" – Tausende protestieren gegen Lockdown-Politik in Melbourne und Sydney

  

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.