Asien

Russland plant Militärübung mit Tadschikistan und Usbekistan nahe afghanischer Grenze

Russland hält im August eine gemeinsame Militärübung mit Tadschikistan und Usbekistan nahe der afghanischen Grenze ab. Die Übung wird als Zeichen der russischen Unterstützung für ehemals sowjetische zentralasiatische Länder gewertet, die seit der Offensive der Taliban im Norden Afghanistans in Alarmbereitschaft sind.
Russland plant Militärübung mit Tadschikistan und Usbekistan nahe afghanischer GrenzeQuelle: AFP © Russian Foreign Ministry

Russland, Tadschikistan und Usbekistan werden vom 5. bis zum 10. August gemeinsame Militärübungen auf dem Übungsgelände Kharbmaidon abhalten, das sich 20 Kilometer entfernt von der tadschikisch-afghanischen Grenze befindet. Dies teilte der russische Generalleutnant Alexander Lapin am Montag mit.

"Anfang August nehmen wir an einer gemeinsamen Übung teil, an der auch Militärkontingente der Streitkräfte der Republiken Tadschikistan und Usbekistan auf dem Übungsgelände Kharbmaidon teilnehmen werden. Im Zuge des Militärmanövers simulieren wir (bei der Militärübung) die Vorbereitung von Kampfhandlungen durch eine Gruppierung von Kräften zur Vertreibung verbotener bewaffneter Banden, die in das Territorium eines verbündeten Staates eingedrungen sind."

Der russische Befehlshaber nannte keine genauen Zahlen zur Truppenstärke. Wie die Pressestelle des Zentralen Militärbezirks mitteilte, würde das russische Militärkontingent bei den Übungen hauptsächlich aus Einheiten der 201. Militärbasis Russlands bestehen, die in Tadschikistan stationiert sind, einschließlich der russischen Bodentruppen (Motorgewehr-Division), Panzer- und Artillerietruppen. 

Der 201. Militärstützpunkt in Tadschikistan ist Russlands größte Militäreinrichtung außerhalb seiner Grenzen. Die Militärbasis ist in den Städten Duschanbe und Bochtar stationiert. 

Russlands Militärstützpunkt in Tadschikistan sei voll ausgerüstet, um den zentralasiatischen Staat bei der Bewältigung der Situation an seiner Grenze zu Afghanistan zu unterstützen, sagte der stellvertretende Außenminister Andrei Rudenko gegenüber TASS. Laut einem im Oktober 2012 unterzeichneten Abkommen bleibt Russlands Militärstützpunkt in Tadschikistan bis 2042 bestehen.

Der Vormarsch der Taliban in Nordafghanistan gewann seit drei Wochen an Fahrt, als mehrere Bezirke reibungslos und ohne Widerstand der afghanischen Streitkräfte eingenommen wurden. Vor der Offensive der Taliban sollen insgesamt mehr als 1.000 afghanische Soldaten und Offiziere ins benachbarte Tadschikistan geflohen sein, was die nördlichen Nachbarländer Afghanistans in Alarmbereitschaft versetzte. Tadschikistan verstärkte mittlerweile seine Truppen an den Grenzen zu Afghanistan. In Tadschikistan und Usbekistan sollen bereits Unterkünfte für Geflüchtete errichtet worden sein. Die Taliban versicherten allerdings kürzlich bei einem Besuch in Moskau, sie würden nicht zulassen, dass Afghanistan als Plattform für Angriffe auf Nachbarländer oder andere Länder genutzt werde. 

Der überstürzte Rückzug der USA aus Afghanistan habe die Region destabilisiert und zur Verschärfung der terroristischen Bedrohung geführt, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow am Freitag auf der internationalen Konferenz "Zentral- und Südasien. Regionale Interkonnektivität: Herausforderungen und Chancen". Lawrow machte in der Konferenz alle Hoffnungen der USA zunichte, Stützpunkte in Zentralasien zu nutzen, um "Terrorgefahren" in Afghanistan zu überwachen. Während Pakistan und Usbekistan Washington bereits ein klares Nein erteilt hätten, gebe es keine zentralasiatischen Staaten, die bereit seien, das Risiko der Beherbergung von US-Stützpunkten in ihren Ländern einzugehen, so Lawrow. Die internationale Konferenz fand vom 15. bis zum 16. Juli auf Initiative des Präsidenten der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev in Taschkent statt.

Mehr zum Thema - Taliban in Moskau: "Wir wollen die IS-Milizen in Afghanistan bekämpfen"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.