Bewaffnete, die in Opposition zu Myanmars Militär stehen, haben am Sonntag eine Polizeistation in der östlichen myanmarischen Stadt Mobye gestürmt, wie lokale Medien berichten.
Bei dem bewaffneten Angriff der Putschgegner starben mindestens 13 Mitglieder der örtlichen Sicherheitskräfte. Weitere vier Polizisten seien gefangen genommen worden.
Der Angriff auf die Polizeistation begann laut Berichten um 9 Uhr morgens. Auch umliegende Polizeistationen seien angegriffen worden. Mobye liegt Shan-Staat, wo es mehrere ethnische Minderheiten gibt, die zum Teil bewaffnete Milizen haben.
Die myanmarische Medienplattform Irrawaddy zitierte einen Kämpfer der örtlichen Sicherheitskräfte mit der Aussage, dass die Polizeistation in Brand gesetzt und zwei Zivilisten verwundet worden seien. Andere Medienberichte berichteten, dass bis zu 15 Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet worden seien.
Am 1. Februar stürzte das Militär Myanmars die Regierung und verhängte einen einjährigen Ausnahmezustand. Das Militär hat die Staatsberaterin Aung San Suu Kyi, die de facto die Regierungsgeschäfte leitet, und den Präsidenten Win Myint unter Hausarrest gestellt, zusammen mit anderen Spitzenbeamten, die des Wahlbetrugs beschuldigt werden.
Seitdem kommt es nahezu täglich zu Protesten der Bevölkerung, gegen die das Militär scharf vorgeht. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden dabei bislang Hunderte Demonstranten getötet. Außerdem kämpft die Armee gegen mehrere ethnische Milizen. Am Samstag attackierten Kämpfer der Unabhängigkeitsarmee der Kachin (KIA) einen Militärposten in der Jadebergbau-Stadt Hkamti im Nordwesten des Landes.
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(reuters/rt)