Asien

Pakistan schließt Stationierung von US-Soldaten in eigenem Land nach Afghanistan-Abzug aus

Unter Berufung auf die Notwendigkeit, seine nationalen Interessen und den afghanischen Friedensprozess zu schützen, hat Pakistans Außenminister die Wiedereröffnung von Luftwaffenstützpunkten für künftige Anti-Taliban-Operationen der USA ausgeschlossen.
Pakistan schließt Stationierung von US-Soldaten in eigenem Land nach Afghanistan-Abzug ausQuelle: www.globallookpress.com © Allison Dinner/ZUMAPRESS.com

Auf einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt Islamabad hat der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi am Dienstag erklärt, dass Pakistan sich an künftigen US-Militäraktionen nicht beteiligen werde und sich dafür entscheide, "Partner im Frieden" zu bleiben. Auf die Frage, ob seine Regierung unter Druck stehe, militärische Stützpunkte den USA zu übergeben, antwortete er:

"Nein. Wir beabsichtigen nicht, (US-Militärpersonal) hier zuzulassen, und Pakistan wird keine Basis (an die USA) vergeben. (...) Wir werden Partner im Frieden sein, und das wird unsere Rolle sein – die Rolle eines Vermittlers."

Es gebe keinen Druck auf Pakistan, den USA Stützpunkte zur Verfügung zu stellen. Er fügte hinzu:

"Pakistan wird seine Interessen schützen."

Pakistans Militärstützpunkte und sein Luftraum sowie die ganzjährigen Nachschub- und Kommunikationswege ins benachbarte Afghanistan waren entscheidend für die Ermöglichung und Aufrechterhaltung der US-geführten Militärinvasion nach den Anschlägen vom 11. September vor zwei Jahrzehnten.

Letzten Monat hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, dass die verbleibenden 2.500 bis 3.500 US-Soldaten und etwa 7.000 NATO-Soldaten bis zum 11. September dieses Jahres aus Afghanistan abziehen werden, mehr als vier Monate nach der Frist vom 1. Mai, auf die sich die Taliban und Washington im Rahmen eines im letzten Jahr erzielten Abkommens geeinigt hatten.

Biden hatte auch erklärt, dass die USA "ihre Fähigkeiten und Mittel zur Terrorismusbekämpfung in der Region reorganisieren" würden, um potenzielle terroristische Bedrohungen abzuwehren.

Während einer Pressekonferenz im letzten Monat sagte General Kenneth McKenzie, Leiter des US-Zentralkommandos, dass amerikanische Diplomaten Möglichkeiten in Bezug auf Basisvereinbarungen mit Afghanistans Nachbarn ausloten würden, um zu sehen, wo Truppen neu positioniert werden können. Dabei nannte er aber nicht Pakistan, das eine etwa 2.600 Kilometer lange Landgrenze mit dem Bürgerkriegsland Afghanistan teilt. McKenzie erklärte:

"Wir haben andere Optionen, die auf dem Tisch liegen. Wir werden diese Optionen untersuchen."

Die gesamte Regierung untersuche bereits jetzt die "bestmögliche Kombination von Basierungsoptionen zur Unterstützung zukünftiger Antiterror-Kontingenzoperationen".
US-Beamte haben sich auch nicht zu Medienvermutungen geäußert, wonach die Frage der Rechte für die Errichtung militärischer Stützpunkte in bilateralen Gesprächen geklärt werden könnte. Spekulationen darüber wurden durch Berichte angeheizt, dass die pakistanische Luftwaffe einen neuen Stützpunkt in der Region Belutschistan baut, wo eine andere Basis einst US-Drohnen beherbergte.

Letzte Woche jedoch deutete US-Außenminister Antony Blinken an, dass Pakistan in dem Konflikt ein "Trittbrettfahrer" gewesen sei – und sprach damit laut die weit verbreitete US-amerikanische Auffassung aus, dass das Land und andere Nachbarländer von der Präsenz der US- und NATO-Truppen profitiert hätten, ohne nennenswerte Beiträge zu leisten. Blinken sagte:

"Jetzt müssen sie sich entscheiden, auch Pakistan, wo ihre Interessen liegen."

Qureshi dagegen erklärte, die pakistanische Regierung habe eine "explizite Politik" in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den USA im Friedensprozess verfolgt, und bemerkte, dass Islamabad seinen Einfluss auf die Taliban genutzt habe, um sie zu einer Einigung mit den afghanischen Behörden zu bewegen.

"Es ist unser Bedürfnis, und wir wollen, dass es auf diese Weise geschieht", sagte er und fügte hinzu, dass die Afghanen die Verantwortung für den Friedensprozess übernehmen müssten, damit er funktioniere.

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