Peking zeigt massive Präsenz im taiwanischen Luftraum

Taiwan meldet eine massive, nie da gewesene Präsenz chinesischer Kampfflugzeuge und nuklearfähiger Bomber in seinem Luftraum. Unterdessen haben im Südchinesischen Meer gemeinsame militärische Übungen zwischen den USA und den Philippinen begonnen.

Am Montag veröffentlichte das taiwanische Verteidigungsministerium auf seiner Webseite eine Erklärung, in der es die chinesische Luftwaffe beschuldigt, mit 25 Flugzeugen die Flugüberwachungszone der Insel verletzt zu haben.

Unter den Flugzeugen sollen 14 Shenyang J-16 Kampfflugzeuge, 4 Chengdu J-10 Mehrzweckkampfflugzeuge und 4 Xian H-6 Bomber gewesen sein, die eine nukleare Nutzlast tragen können, wie das Ministerium hervorhob.

Taiwan reagierte, indem es die Flugzeuge mit Flugabwehrraketen anvisierte und Funkwarnungen aussandte, in denen die Piloten aufgefordert wurden, den Luftraum zu verlassen.

Peking betrachtet Taiwan als Teil Chinas. Die taiwanische Regierung wird von westlichen Nationen zwar unterstützt, als souveräne Staatsmacht aber nicht anerkannt. Taipei betrachtet die Insel als unabhängige Nation.

Nur einen Tag zuvor hatte US-Außenminister Antony Blinken gegenüber NBC erklärt, dass die USA die "ernsthafte Verpflichtung haben, dass Taiwan in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen". Das taiwanische Außenministerium lobte Blinkens Äußerungen als ein Bekenntnis zur "Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit im westlichen Pazifik".

Der Vorwurf einer Verletzung der Flugüberwachungszone durch chinesische Kampfflugzeuge angesichts der gemeinsamen Übungen philippinischer und US-amerikanischer Kriegsschiffe im Südchinesischen Meer. Die beiden Staaten halten seit Montag für zwei Wochen geplante Militärübungen ab, deren Umfang in diesem Jahr pandemiebedingt verringert wurde. Beide Armeen wollen eine Reihe militärischen Übungen durchführen, simulierte Kampfhandlungen sollen jedoch nicht stattfinden.

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