Asien

China warnt westliche Firmen wegen Baumwollboykott: Sie schaden sich nur selbst

Auch nach Trump sind die westlich-chinesischen Beziehungen von verschiedenen wirtschaftlichen und geopolitischen Konflikten geprägt. Nachdem einige westliche Unternehmen erklärt hatten, Baumwolle aus Xinjiang boykottieren zu wollen, kommt es zu einer harten Gegenreaktion.
China warnt westliche Firmen wegen Baumwollboykott: Sie schaden sich nur selbstQuelle: www.globallookpress.com © Hu Wenkai/Sipa Asia

Ein Vertreter der chinesischen Region Xinjiang hat am Montag erklärt, dass diejenigen, die versuchen, Unternehmen aus Xinjiang zu sanktionieren, nur sich selbst schaden würden. Außerdem sollten Unternehmen wie H&M ihre Augen offen halten und daran arbeiten, Recht von Unrecht zu unterscheiden, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

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Als Reaktion auf den Baumwollboykott mancher westlicher Firmen gegen Xinjiang sagte Xu Guixiang, Sprecher der Regierung der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang, bei einer Pressekonferenz in Peking, dass Unternehmen ihr wirtschaftliches Verhalten nicht politisieren sollten. Er erklärte:

"Das chinesische Volk, einschließlich der Menschen in Xinjiang, hat seine Empörung über die Sanktionen gegen relevante Personen und Einrichtungen in Xinjiang durch externe Kräfte unter dem Vorwand von Menschenrechtsfragen zum Ausdruck gebracht."

Er ergänzte, dass die Zeiten, in denen das chinesische Volk Opfer der Hegemonie und der Einschüchterung durch westliche Mächte wurde, lange vorbei seien.

"Kann H&M weiterhin im chinesischen Markt Geld machen? Nicht mehr."

Die westlichen Firmen hätten "ihren Verstand und ihr Gewissen" verloren. Sie seien "enthusiastisch" bezüglich "politischer Manipulation" und würden Sanktionen ausnutzen zu einem Niveau, das "hysterisch" sei.

Letztendlich hätten sich die westlichen Firmen aber selbst geschadet.

"Es ist, als würde man einen Stein anheben, um ihn auf die eigenen Füße fallen zu lassen."

Bereits im Sommer letzten Jahres hatten einige westliche Bekleidungsunternehmen mit Verweis auf Berichte über angebliche Zwangsarbeit erklärt, sie würden keine in Xinjiang hergestellte Baumwolle mehr kaufen. Die Vorwürfe der Zwangsarbeit oder gar eines Genozids der Uiguren lehnt Peking vehement ab. Ein anderer Sprecher der Regierung Xinjiangs erklärte dazu:

"Ihr wahres Ziel, indem sie das Thema Völkermord fabrizieren, ist es, die Sicherheit und Stabilität in China zu stören."

Diese Boykotterklärung der westlichen Unternehmen wurde allerdings in China selbst einem breiteren Kreis erst letzte Woche bekannt. Daraufhin startete dort eine massive Social-Media-Kampagne, die westliche Marken, die die Baumwolle aus Xinjiang boykottieren wollten – wie H&M, Nike, Adidas, Puma und Burberry –, ins Visier nimmt.

Die Kampagne folgte auf eine koordinierte Aktion der Europäischen Union, Großbritanniens, Kanadas und der USA, die eine Gruppe hochrangiger chinesischer Beamter in Xinjiang wegen angeblicher Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der Region sanktionierten.

China reagierte auf diese Sanktionen einerseits rhetorisch hart, andererseits beschloss es auch konkrete Gegensanktionen. Betroffen waren unter anderem der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer, der seit 2009 Mitglied des EU-Parlamentes ist. Bütikofer war in den letzten Jahren immer wieder durch eine harte Haltung gegenüber der Volksrepublik China aufgefallen.

Xinjiang ist Chinas Hauptproduzent von Baumwolle. Bis zu 87 Prozent der chinesischen Baumwolle kommt aus der Region.

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