Die Grünen haben einen Tweet anlässlich des zehnten Jahrestages der Fukushima-Katastrophe zurückziehen müssen. Hintergrund ist, dass sie die Tausenden Opfer der Katastrophe dem Atomunglück zuschrieben.
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Auf ihrem offiziellen Twitter-Account hatte die Partei geschrieben:
"Zehntausende Menschen starben, die Region um das zerstörte Atomkraftwerk bleibt verseucht und unbewohnbar. Das lehrt uns: Sicher ist nur das Risiko."
Führende Politiker der Partei äußerten sich ähnlich. So schrieb etwa die Parteivorsitzende Annalena Baerbock:
"Zeit innezuhalten und an die vielen Menschen zu denken, die durch das Unglück zu Schaden gekommen sind oder ihr Leben verloren haben."
Atomkraft bleibe eine "Hochrisikotechnologie".
Das stimmt jedoch nicht, denn die überwältigende Mehrheit der über 15.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Katastrophe ist auf den Tsunami zurückzuführen, der durch das größte Erdbeben verursacht wurde, das in Japan jemals gemessen worden war. Die Welle, die durch das Tohoku-Erdbeben (Japanisch für "Nordosten") am 11. März 2011 ausgelöst worden war, erreichte eine Höhe von bis zu über 40 Metern und eine Geschwindigkeit von 700 Kilometer pro Stunde.
Zu den Todesfällen im Zusammenhang mit der Nuklearkatastrophe, die direkt durch den Tsunami ausgelöst wurde, zählen fünf Mitarbeiter, die bei Arbeitsunfällen während der Aufräumarbeiten starben. Der Reaktorchef erlag zwei Jahre nach der Kernschmelze einer Krebserkrankung. Ein Bericht der Vereinten Nationen vom 9. März dieses Jahres kommt zu dem Ergebnis, dass "strahlungsbedingte Steigerungen in Krebsraten" nicht erwartet werden. Die japanische Bevölkerung sei zu niedrigen Strahlungsdosen ausgesetzt gewesen, um vermehrt an Krebs zu erkranken.
Die Social-Media-Abteilung der Grünen bemerkte den Fehler, löschte den Tweet und postete eine Erklärung.
Bereits im vorletzten Jahr war der Grünen Jugend ein ähnlicher Fehler unterlaufen.
Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hatte im Jahr 2013 auf Facebook die vielen Toten auf die Atomkatastrophe zurückgeführt und erntete dafür Hunderte kritische Kommentare. Später entschuldigten sich die Social-Media-Mitarbeiter Roths für den Fehler.
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