Chinesische Kartellbehörde ermittelt gegen Onlinehändler Alibaba

Die chinesische Kartellbehörde hat Ermittlungen gegen die Alibaba Holding eingeleitet. Dem größten Onlinehändler Chinas werden Monopolvergehen zur Last gelegt. Alibaba soll Unternehmen gedrängt haben, nur die eigene Plattform als Vertriebskanal zu nutzen.

Am Donnerstag hat die chinesische Kartellbehörde über Ermittlungen gegen den Internetkonzern Alibaba berichtet. Nach Angaben der Behörde geht es um mutmaßliche Monopolvergehen und auch Vorwürfe, wonach der größte Onlinehändler des Landes Unternehmen dazu dränge, nur die eigene Plattform als exklusiven Vertriebskanal zu wählen.

Die Aktie von Alibaba verlor am Donnerstag an der Börse in Hongkong deutlich um 8,1 Prozent. Auf der Handelsplattform JD.com betrug der Verlust 2,3 Prozent.

Schon einige Woche zuvor war Alibaba ins Visier der chinesischen Behörden geraten. Anfang November platzte nach einer Intervention der chinesischen Aufsichtsbehörde kurzfristig der geplante Rekordbörsengang der Alibaba-Tochter Ant Group. Die Shanghaier Börse begründete den Schritt damit, dass sich das "aufsichtsrechtliche Umfeld" bedeutend geändert habe.

Die Absage des Börsengangs war von Berichten begleitet, wonach Jack Ma, Gründer von Alibaba, die chinesische Führung durch eine Rede verärgert habe, in der der sonst immer loyale, zweitreichste Mann des Landes scharfe Kritik an lokalen und globalen Regulierungsbehörden geübt haben soll.

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(rt/dpa/Interfax)