Die Chinesische Volksbank, die als Zentralbank des Landes agiert, hat am Dienstag erklärt, dass sie gegen jene Institutionen und Personen Verfahren einleiten und diese gegebenenfalls bestrafen werde, die verweigern, gültige Banknoten und Münzen anzunehmen. Das berichtete die chinesische Zeitung China Daily. Die zentrale finanzpolitische Instanz der Volksrepublik bekräftigte, dass sie arbeiten werde, um Gruppen und Personen zu schützen, denen die Nutzung elektronischer oder anderer moderner Zahlungsmethoden schwerfällt.
Es handele sich dabei auch um eine Maßnahme, sicherzustellen, dass Bargeld weiterhin zirkuliert und durch die Landesgesetze geschützt wird – trotz des Trends zur bargeldlosen Zahlung. Auch langfristig würde Bargeld in seinen verschiedenen Formen mit elektronischen Zahlungsformen sowie der digitalen Währung der Zentralbank koexistieren, erklärte ein anonymer Vertreter der Volksbank gegenüber China Daily.
Hintergrund der Maßnahme ist offenbar, dass im Zuge der Corona-Krise Vorfälle der Bargeldverweigerung zugenommen haben. Die Bereitstellung einiger öffentlicher Dienstleistungen wäre daher zwangsweise digital erfolgt. Doch einige Gruppen, genannt werden explizit Senioren, hätten mit dieser Entwicklung Probleme, sagte der Zentralbankverantwortliche.
Die Zentralbank erklärte am Dienstag, dass Bargeld die grundlegende Zahlungsform in China sei und daher Institutionen und Einzelpersonen sich nicht weigern sollten, Bargeld anzunehmen. In einer separaten Mitteilung erklärte die Zentralbank:
"Die Innovation der Verbrauchs- und Zahlungsmethoden sollte dazu beitragen, (...) den Lebensunterhalt der Menschen zu verteidigen und das Glücksgefühl der Öffentlichkeit zu fördern."
China ist in Sachen bargeldloser Zahlung und digitaler Währung ein Vorreiter. In den letzten Jahren haben sich elektronische Zahlungsformen – etwa über Strichcodes oder Apps wie Alipay – rasch verbreitet, unter anderem auch dank der Innovationsförderung der Zentralregierung, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
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