Asien

Israel erwägt eine gemeinsame Raketenabwehr mit Golfstaaten

Israel signalisiert eine künftige Zusammenarbeit im Bereich der Raketenabwehr mit den arabischen Golfstaaten. Bislang normalisierte Israel seine Beziehungen zu einigen arabischen Staaten, um eine neue Front gegen den Iran in der Region aufzubauen.
Israel erwägt eine gemeinsame Raketenabwehr mit GolfstaatenQuelle: Reuters © Jack Guez

Israel könnte offen sein für eine künftige Zusammenarbeit im Bereich der Raketenabwehr mit den arabischen Golfstaaten, die mit Israel "gemeinsame Sorge" über den Iran in der Region teilen, sagte ein hochrangiger israelischer Beamter am Dienstag. Moshe Patel, der Leiter der israelischen Raketenabwehrorganisation, die Teil des Verteidigungsministeriums ist, sagte jedoch, es sei noch verfrüht, von solchen Abkommen zu sprechen, hieß es auf Reuters. Washingtons Zustimmung wäre dabei notwendig, wenn israelische Systeme, welche mit US-Technologie entwickelt worden seien, in künftige Deals involviert wären, sagte er weiter. 

"Aus technischer Sicht gibt es natürlich dabei einen großen Vorteil. Diese Informationen können ausgetauscht werden, wie Sensoren, die in beiden Ländern eingesetzt werden können, weil wir die gleichen Feinde haben", sagte Moshe Patel.

Vor Kurzem warnte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf einer Pressekonferenz mit dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Robert O'Brien, in Jerusalem, dass Iran bald in der Lage sein könne, "Raketen mit nuklearen Sprengköpfen gegen Europa und die Vereinigten Staaten" abzufeuern, wenn sich die internationale Gemeinschaft nicht zusammenschließe, um Teherans Ambitionen über sein Atomwaffenprogramm zu stoppen. Netanjahus Worte richteten sich gegen den designierten US-Präsidenten Joe Biden, der am 20. Januar ins Weiße Haus einziehen wird. Israel befürchtet, dass Biden die "harte Haltung der USA" gegen das iranische Atomprogramm aufweichen könne, indem dieser zum Atomabkommen 2015 zurückkehren würde. Die iranische Führung geht jedoch davon aus, dass im Weißen Haus ohnehin eine strategische Feindschaft mit Iran herrsche und die Unterschiede zwischen Republikanern und Demokraten nicht substanziell seien, sondern höchstens aus taktischen Gründen resultieren würden.

Netanjahu sucht nach neuen strategischen Partnern gegen die mutmaßliche Bedrohung durch den Iran im Nahen Osten, nachdem die USA angekündigt hatten, sich aus der Region Schrittweise zurückziehen zu wollen. In diesem Zusammenhang initiierte Trumps Administration unlängst das "Friedensabkommen" zwischen Israel und arabischen Staaten, wobei es sich im Grunde nicht um Frieden, sondern die Eröffnung einer neuen Front gegen die aufstrebende Macht Iran in der Region handelt. Trumps Strategie zielte zudem darauf, "Friedensgespräche" zwischen Israel und arabischen Staaten anzukurbeln, ohne zuvor erst die Palästinafrage zu lösen.

Nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen im Jahr 2018 haben die USA alte, bereits ausgesetzte Sanktionen gegen Iran wieder eingeführt – und neue verhängt. Teheran reagierte bislang auf die Wiedereinsetzung der US-Sanktionen mit einem schrittweisen Zurückschrauben der Einhaltung des Abkommens von 2015. Israel soll seit Jahrzehnten an einem Atomwaffenprogramm ohne jegliche internationale Kontrolle arbeiten. Der ehemalige Sicherheitsberater der USA, Colin Powell, sagte seinerzeit, Israel verfüge über 200 Atomwaffen. Das schrieb er im Jahr 2015 in einer E-Mail an den Spender der Demokratischen Partei, Jeffrey Leeds. Hacker hatten zahlreiche E-Mails Powells abgefangen und veröffentlicht. 

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