Polizei klassifiziert Laserpointer als Waffen: Studentenführer in Hongkong verhaftet

Ein Hongkonger Studentenführer wurde wegen Waffenbesitzes verhaftet. Er war bereits zuvor festgenommen worden, weil er einen Laserpointer gekauft hatte. Bei Protesten im vergangenen Jahr wurden Polizisten und Zeugen mit Laserpointern geblendet.

In Hongkong wurde Keith Fong Chung-yin, Leiter der Studentenvertretung der Baptist University, im Laufe einer Razzia am Mittwochmorgen festgenommen. Ihm werden Behinderung der Justiz, Widerstand gegen die Polizei im offiziellen Einsatz und das Führen von Angriffswaffen in der Öffentlichkeit zur Last gelegt.

Schon im August war Fong festgenommen worden, nachdem er an einem Marktstand in Sham Shui Po 10 Laserpointer im Wert von umgerechnet 450 Euro erworben hatte, schreibt das Medienportal South China Morning Post.

Laserpointer mit roter, blauer und grüner Strahlfarbe kamen im vergangenen Jahr bei den Unruhen in Hongkong zum Einsatz. Diese wurden bei den Ausschreitungen verwendet, um die Polizei an der Arbeit oder Augenzeugen an Bild- und Videoaufnahmen zu hindern. Später klassifizierte die Polizei die kleinen Geräte als Angriffswaffen. Von "Laserpistolen" ist die Rede. Drei Beamte, hieß es, mussten zur Behandlung ins Krankenhaus, nachdem die Demonstranten die Strahlen auf sie gerichtet hatten.

Ob es bei Fongs Verhaftung spezifisch um Laserpointer in der Funktion als Angriffswaffen geht oder um die Führung anderer Waffen in der Öffentlichkeit, wurde nicht präzisiert.

Die Studentenvertretung, die Fong leitet, verurteilte in einer Erklärung "die wahllosen Verhaftungen von Mitgliedern der Studentengewerkschaft" aufs Schärfste und forderte Fongs sofortige Freilassung.

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