Asien

USA und Japan führen große Militärübungen in Gewässern vor China durch

Die USA und Japan führen derzeit große gemeinsame Militärübungen in den Gewässern vor China durch. Als Hintergrund gelten die zunehmenden Aktivitäten Chinas in der Region. Peking unterstreicht seine Interessen im Pazifik und warnt vor zunehmenden Spannungen.
USA und Japan führen große Militärübungen in Gewässern vor China durchQuelle: Reuters © TIM KELLY

Die USA und Japan haben am 26. Oktober eine kombinierte Marine-, Land- und Luftübung gestartet. Am Manöver Keen Sword (dt. etwa: Scharfes Schwert), das alle zwei Jahre stattfindet, sind rund 46.000 Soldaten, darunter 9.000 aus den USA, sowie Dutzende Kriegsschiffe der Flugzeugträgerkampfgruppe Ronald Reagan und der maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte Japans beteiligt. Zum ersten Mal sieht die Übung ein gemeinsames Training im Bereich Cyber- und elektronische Kriegsführung vor.

Der Marineteil des Manövers, der voraussichtlich bis zum 5. November andauern soll, wird in Japans Hoheitsgewässern durchgeführt. Laut einer Erklärung der US-Pazifikflotte wird die Übung Landungen von Wasser aus und Trainingseinsätze auf mehreren kleinen japanischen Inseln in der Präfektur Okinawa umfassen.

General Koji Yamazaki, Japans oberster Militärbefehlshaber, erklärte, das Manöver Keen Sword sei eine Reaktion auf die Sicherheitslage um Japan, die "zunehmend angespannter" geworden sei. Generalleutnant Kevin Schneider, Kommandeur der US-Streitkräfte in Japan, betonte, die Übung ziele darauf ab, die wachsende Stärke des Bündnisses mit Tokio zu demonstrieren. Die Partner seien trotz der COVID-19-Pandemie bereit, zu kämpfen und zu gewinnen. Sowohl die USA als auch Japan seien über die jüngsten Aktivitäten Chinas besorgt, einschließlich des Ausbaus seiner militärischen Präsenz im Südchinesischen Meer, der Belästigung Taiwans durch das chinesische Militär und neuer Sicherheitsgesetze in Hongkong.

Der neue japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga hatte zuvor in diesem Monat Vietnam und Indonesien besucht, um die Beziehungen zu den wichtigen südostasiatischen Verbündeten Japans zu stärken. In Tokio folgte ein Treffen zwischen Indien, Australien, Japan und den Vereinigten Staaten. Peking prangerte die sogenannte Quad-Vereinigung als "Mini-NATO" an. Zhao Lijian, Chinas Außenamtssprecher, sagte am Montag, Peking werde weiterhin die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine nationale Souveränität und seine Sicherheitsinteressen zu wahren.

Anfang dieses Monats hatte Tokio bereits Kriegsschiffe und U-Boote zu einer Marineübung ins Südchinesische Meer entsandt. Der Schritt löste eine kritische Reaktion seitens Peking aus. Dort vertritt man die Meinung, dass regelmäßige japanische und US-amerikanische Marineübungen die Spannungen in der Region erhöhen.

Das groß angelegte Manöver gilt als Machtdemonstration gegen China, da Peking und Tokio an einem langen und erbitterten territorialen Streit um die ressourcenreichen Gewässer des Ost- und Südchinesischen Meeres beteiligt sind. Tokio beschuldigt Peking, es versuche, den Status quo in der Region zu ändern. Japan ist besonders über einen Anstieg der chinesischen Marineaktivitäten um die umstrittenen Inseln im Ostchinesischen Meer besorgt, die Tokio als Senkaku und Peking als Diaoyu Dao bezeichnen. Peking wirft den USA und ihren regionalen Partnern wiederholt vor, Fakten absichtlich zu verfälschen und das Völkerrecht zu verletzen.

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