Pakistan reagiert auf Erklärung Indiens über "Zweifrontenkrieg" gegen China und Pakistan
Die pakistanische Regierung reagierte auf die jüngste Erklärung des indischen Luftwaffenchefs, sein Land sei bereit für einen "Zweifrontenkrieg" gegen China und Pakistan. "Solche provokativen Aussagen spiegeln die Denkweise der Bharatiya-Janata-Partei wider, die aus einer gefährlichen Mischung aus extremistischer Ideologie und hegemonialen Entwürfen besteht", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Zahid Hafeez Chaudhri. Im Zeichen für Frieden und Wohlstand in Südasien müsse Indien seine "Chanakya-Doktrin" aus dem dritten Jahrhundert aufgeben und das Modell des regionalen Friedens und der regionalen Entwicklung des 21. Jahrhunderts übernehmen, fügte der Sprecher hinzu.
Am 9. Oktober sagte Indiens Luftwaffenmarschall Rakesh Kumar Singh Bhadauria, dass Indien bereit sei, einen Zweifrontenkrieg zu führen, sofern es nötig wäre. Die Bedrohung vonseiten Pakistans und Chinas sei eine Tatsache. Bhadauria betonte, dass Ladakh ein "kleines Gebiet und ein kleiner Teil unseres Militäreinsatzes" sei: "Wir haben alle relevanten Einsatzorte bereitgestellt, die für den Zugang zu diesem Gebiet erforderlich sind." Auf seiner Jahrespressekonferenz in Neu-Delhi sagte der IAF-Chef, seine Truppe sei sehr gut aufgestellt.
Als die Briten im Juni 1947 die Unabhängigkeit Indiens verkündeten, endete die fast 90-jährige britische Herrschaft über Britisch-Indien. Über Nacht wurde der Subkontinent Indien unabhängig. Gleichzeitig entfachte ein neuer Konflikt zwischen Hindus und Muslimen, dessen Folge die Abspaltung Pakistans war. Mit der voreiligen Grenzziehung schürte Britannien einen Konflikt, der bis heute anhält. Infolgedessen herrscht seit Ende der 1940er-Jahre Eiszeit zwischen Indien und Pakistan.
Die Rivalität und Feindschaft zwischen Indien und seinem pakistanischen Nachbarn eskalierte seit 2019, weil die indische Regierung im vergangenen Jahr der Region Kaschmir den Autonomiestatus aberkannte. Indien hatte per Dekret den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus für den indischen Teil Kaschmirs beendet. Dieser Sonderstatus war im Grunde als Schutzmechanismus gedacht, um langfristig eine muslimische Bevölkerungsmehrheit in diesem Gebiet sicherzustellen.
Bei Kaschmir handelt es sich um ein Gebiet, das sich Indien, Pakistan und China seit Jahrzehnten teilen. So besetzte China bereits in den 1950er-Jahren das Gebiet Aksai Chin. Der Streit um die an Kaschmir angrenzende Region nimmt in letzter Zeit immer bedrohlichere Formen an. Im Juni kam es zu einem Wiederaufflammen der Spannungen zwischen chinesischen und indischen Truppen entlang der umstrittenen Grenze. Die schwerste Pattsituation ereignete sich am 15. Juni, als 20 indische Soldaten bei einem Zusammenstoß mit den Chinesen getötet wurden.
Indien will seinem nördlichen Nachbarn nicht mehr die Oberhand im Himalaya überlassen, was Zusammenstöße zwischen den Ländern zur Folge hat. Beide Seiten haben seit Juni 18 Treffen auf militärischer, diplomatischer und politischer Ebene abgehalten, berichtet die South China Morning Post. Die Außen- und Verteidigungsminister beider Länder haben sich im letzten Monat in Moskau am Rande der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) getroffen, wo sie eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten, um Spannungen abzubauen.
In diesem Konflikt spielen geopolitische Aspekte und Machtpolitik eine entscheidende Rolle. Während Indien und China die militärische Konfrontation nicht scheuen, sucht Pakistan die Nähe zum indischen Kontrahenten. Die USA wollen der zunehmenden Macht Chinas und dessen Allianz mit Pakistan und Iran Einhalt gebieten.
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