Asien

Armenische Streitkräfte nach mutmaßlichen Angriffen in volle Bereitschaft versetzt

Es heißt, in jedem Krieg sei das erste Opfer die Wahrheit. Auf den Konflikt um die umstrittene Region Bergkarabach scheint das jedenfalls zuzutreffen: Jeden Tag mehren sich die gegenseitigen Anschuldigungen der verfeindeten Parteien.
Armenische Streitkräfte nach mutmaßlichen Angriffen in volle Bereitschaft versetztQuelle: Reuters © ARMGOV/PAN PHOTO

Die armenische Regierung hat am Freitag ihre Streitkräfte in die höchste Alarmbereitschaft versetzt, nachdem das aserbaidschanische Militär nach armenischen Angaben einen Angriff auf Stepanakert, die Hauptstadt der armenisch kontrollierten Region Bergkarabach, durchgeführt haben soll. Am Freitag erklärte das armenische Verteidigungsministerium, Aserbaidschan habe Stepanakert angegriffen, jedoch präzisierte der Sprecher des Ministeriums Arzrun Owannisjan nicht, wie genau der Angriff verlief und welche Waffen dabei eingesetzt wurden. Dem armenischen Sprecher zufolge führte der mutmaßliche Angriff zu Verletzten unter der Zivilbevölkerung.

Auf einem unbestätigten Video des Twitter-Accounts "Armenian Unified Infocenter", der von der Regierung betreut wird, sind die Schäden zu sehen, die der Angriff hervorgerufen haben soll.

Gestern Abend hatte Armenien erklärt, vier aserbaidschanische Drohnen mit seinem S300-System abgeschossen zu haben. Die Drohnen sollen sich laut armenischen Berichten auf dem Territorium Armeniens selbst befunden haben, nicht in der umstrittenen Region Bergkarabach. In den sozialen Netzwerken kursieren unbestätigte Videos, die den Abschuss der Drohnen zeigen sollen.

Berichten zufolge beliefern sowohl die Türkei als auch Israel das aserbaidschanische Militär mit Drohnen.

Baku äußerte sich nicht zu den Vorwürfen, jedoch warf das aserbaidschanische Verteidigungsministerium seinerseits dem armenischen Militär vor, die aserbaidschanischen Regionen Schamkir und Barda unter Artilleriebeschuss gesetzt zu haben. In einer Pressemitteilung sprach das Ministerium von "Raketenfeuer". Armenien ziele bewusst auf die Zivilbevölkerung.

Derweil erklärte der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan der französischen Zeitung Le Figaro, dass es über Beweise verfüge, denen zufolge das türkische Militär die aserbaidschanischen Militäroperationen in Bergkarabach kontrolliere. Paschinjan forderte in dem Interview den Ausschluss der Türkei aus der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für ihre laut Paschinjan "aggressive" Haltung im Bergkarabach-Konflikt. Türkische Regierungsvertreter, einschließlich des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, hatten mehrmals erklärt, dass die einzige Lösung des Konfliktes um Bergkarabach der vollständige Abzug der armenischen Truppen aus dem umstrittenen Gebiet ist.

Der armenische Ministerpräsident behauptete auch, dass rund 30 Prozent der Kämpfer auf aserbaidschanischer Seite ausländisch sind, und Russland erklärt, dass es Informationen über die durch die Türkei organisierte Verlegung von Dschihadisten aus Syrien und Libyen nach Aserbaidschan verfüge. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, er werde dieses Thema bei einem Telefongespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Erdoğan ansprechen.

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