Asien

Indischer Vertreter verlässt Videokonferenz aus Protest gegen "fiktive Karte" Pakistans

Indien und Pakistan haben sich gegenseitig vorgeworfen, gegen das Protokoll der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) verstoßen zu haben, nachdem in Neu-Delhi dagegen protestiert wurde, dass von Islamabad aus eine "offizielle Karte" der Region gezeigt wurde.
Indischer Vertreter verlässt Videokonferenz aus Protest gegen "fiktive Karte" Pakistans

Der nationale Sicherheitsberater der indischen Regierung Ajit Doval verließ abrupt eine virtuelle Sitzung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), ausgerichtet von der russischen Seite, die derzeit den Vorsitz innehat. Zu dem Vorfall kam es, weil ein pakistanischer Vertreter aus Islamabad "absichtlich eine fiktive Karte projizierte, die Pakistan zuvor bereits propagierte", rechtfertigte das im Nachgang Anurag Srivastava, der Sprecher des indischen Außenministeriums.

Er erklärte, dass der Schritt Pakistans "die Normen des Treffens" verletzt habe, woraufhin die indische Seite beschloss, "zu jenem Moment aus Protest" zu gehen.

Ein Screenshot des virtuellen Treffens, der in den indischen Medien veröffentlicht wurde, zeigt einen leeren Stuhl neben der indischen Flagge.

In Islamabad wurde das Verhalten Indiens während der Konferenzschaltung stark kritisiert. Der Sprecher des pakistanischen Außenministeriums Zahid Hafeez Chaudhri erklärte, Indien habe "versucht, die Atmosphäre zu verderben, indem es Einspruch gegen die offizielle Karte Pakistans erhob". Er fügte hinzu:

Die Karte bekräftigt Pakistans Engagement für die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und den Vorrang der UN-Charta.

Die pakistanische Regierung enthüllte im vergangenen Monat ihre neue "politische Landkarte", auf der das gesamte umstrittene Gebiet Kaschmirs als Teil Pakistans dargestellt ist. Sie stellte auch Teile des indischen Bundesstaates Gujarat als unter pakistanischer Hoheit dar.

Pakistans Premierminister Imran Khan verkündete, dass die Karte die "nationalen Bestrebungen" des Landes illustriere und die Solidarität mit dem Volk von Kaschmir bekräftige.

Die Karte wurde in Neu-Delhi sofort als "politische Absurdität" angeprangert, die keine rechtliche Grundlage habe.

Die SOZ wurde 2001 von China, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan gegründet. Sie beschäftigt sich mit der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit seiner Mitgliedsstaaten sowie Wirtschafts- und Handelsfragen und der Stabilität in der Region. Indien und Pakistan traten beide dieser Organisation im Jahr 2017 bei.

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