Bolivien: Polizei und Militär stoppen Demo gegen Übergangsregierung – Fünf Tote

Am Freitag sind in Bolivien mindestens fünf Teilnehmer einer Großdemonstration zur Unterstützung des zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales getötet worden. Die Auseinandersetzungen zwischen Kokabauern und Sicherheitskräften brachen aus, als die Polizei und das Militär den Protestlern den Weg auf einer Brücke in der Ortschaft Sacaba in der Provinz Chapare versperrten.
#CochabambaAsí la @Pol_Boliviana gasificó a los #Cocaleros. Video: RRSS pic.twitter.com/eAd5BytFjo
— ERBOL (@ErbolDigital) November 15, 2019
Nach eigenen Angaben wollte die Polizei verhindern, dass die Demonstranten über die Huayllani-Brücke weiter nach Cochabamba kommen, um in der Hauptstadt des gleichnamigen Departamento gegen die Übergangspräsidentin Jeanine Áñez zu protestieren. Demnach wurden mindestens 300 Menschen festgenommen.
🔴 URGENTE BOLIVIA: Al menos cinco muertos por represión en Sacaba, CochabambaEl personal médico que identifica a los cuerpos define el hecho como una masacreLa policía y el ejército reprimen las protestas contra el #GolpeDeEstadoBoliviapic.twitter.com/1YWvo0A8AS
— teleSUR TV (@teleSURtv) November 15, 2019
Wie der Ombudsmann der Stadt Cochabamba, Nelson Cox, am Freitag mitteilte, haben 34 Menschen Verletzungen erlitten. Die Toten hätten Schusswunden aufgewiesen.
Mehr zum Thema - Putin: Es gibt keine Macht in Bolivien – Es steht am Rande des Chaos
Der zurückgetretene bolivianische Präsident Evo Morales kritisierte die Handlungen des "Putschregimes" scharf, das "mit Kugeln" das Volk unterdrücke. "Jetzt werden unsere Brüder in Sacaba getötet", twitterte der Politiker aus seinem mexikanischen Exil.
Condeno y denuncio ante el mundo que el régimen golpista que tomó el poder por asalto en mi querida Bolivia reprime con balas de las FFAA y la Policía al pueblo que reclama pacificación y reposición del Estado de Derecho. Ahora asesinan a nuestros hermanos en Sacaba, Cochabamba.
— Evo Morales Ayma (@evoespueblo) November 15, 2019
Auch die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (IAKMR) verurteilte die "unverhältnismäßige Polizei- und Militärgewalt" bei der Großdemo in Cochabamba. Die Organisation forderte die bolivianischen Behörden auf, auf den Einsatz von Schusswaffen bei sozialen Protesten zu verzichten. Die IAKMR berichtete außerdem von fünf Erschossenen, 22 Verletzten und drei Journalisten, die bei der Ausübung ihres beruflichen Dienstes angegriffen worden waren.
CIDH condena uso desproporcionado de la fuerza policial y militar en Cochabamba #Bolivia que ya resultaron en 5 personas fallecidas e múltiples heridas. Las armas de fuego deben estar excluidas de los dispositivos utilizados para el control de las protestas sociales (1/6) pic.twitter.com/G6lg5hx0W5
— CIDH - Comisión Interamericana de Derechos Humanos (@CIDH) November 16, 2019
CIDH instaló Sala Situacional (SACROI) e identificó que apenas al día de hoy hubo por lo menos 22 personas heridas, 5 personas fallecidas atingidas por balas y3 periodistas agredidos en ejercicio de su profesión durante intensa represión a las protestas sociales en #Bolivia (5/6) pic.twitter.com/IA0qbQQeFD
— CIDH - Comisión Interamericana de Derechos Humanos (@CIDH) November 16, 2019
Boliviens Übergangspräsidentin Jeanine Áñez sprach am Freitag von bewaffneten Gruppen, unter denen sich auch Ausländer befänden. Die Regierung werde gegen diese Gruppen mit den in der Verfassung verbrieften Mitteln vorgehen. Es gebe Beweise für die Beteiligung venezolanischer Bürger an gewaltsamen Protesten gegen die Übergangsregierung, erklärte die neue kommissarische Außenministerin Karen Longaric. Die Übergangsregierung wolle alle Diplomaten Venezuelas wegen Einmischung in interne Staatsangelegenheiten ausweisen.
Mehr zum Thema - Bolivianische Gewerkschaften rufen zu landesweitem Streik auf (Video)
Evo Morales, der das Andenland seit dem Jahr 2006 als erster indigener Präsident regiert hatte, trat am Sonntag – nur drei Wochen nach seiner Wiederwahl – unter dem Druck von Militär und Polizei zurück. Die Opposition warf ihm Wahlbetrug vor. Der Politiker sprach von einem Putsch.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.