Lateinamerika

"Verhindert, dass irgendetwas reinkommt": Donald Trump zog Blockade Venezuelas in Betracht

Laut einem Medienbericht hat Donald Trump wiederholt vorgeschlagen, Kriegsschiffe an der Küste Venezuelas einzusetzen, um eine Seeblockade gegen das Land zu verhängen. Doch die Pläne des US-Präsidenten sollen intern auf große Skepsis gestoßen sein.
"Verhindert, dass irgendetwas reinkommt": Donald Trump zog Blockade Venezuelas in BetrachtQuelle: Reuters

Um Venezuelas sozialistische Regierung weiter unter Druck zu setzen, soll Donald Trump wiederholt die Möglichkeit einer Blockade des lateinamerikanischen Landes ins Spiel gebracht haben. Erstmals habe der US-Präsident einen solchen Vorschlag vor eineinhalb Jahren unterbreitet, berichtete das Nachrichtenportal Axios am Sonntag.

Demnach sei Trumps Vorschlag innerhalb seiner Regierung auf wenig Gegenliebe gestoßen, da die Aussicht auf die Stationierung der US-Marine entlang der rund 2.800 Kilometer langen venezolanischen Küste als kaum praktikabel und zu teuer erachtet wurde. Dessen ungeachtet habe Trump die Idee nicht aufgegeben und erst vor wenigen Wochen wieder aufgegriffen, so das Portal unter Berufung auf mit dem Sachverhalt vertraute gegenwärtige und ehemalige Regierungsbeamte.

Er sagte buchstäblich, wir sollten die Schiffe da rausbringen und ein Embargo durch die Marine verhängen. Verhindert, dass irgendetwas reinkommt", zitiert Axios einen Beamten.

Hochrangige Beamte hätten jedoch die völkerrechtlichen Aspekte einer solchen Maßnahme problematisiert, da diese gegen internationales Recht verstoßen könne. Andere wiederum hätten gewarnt, dass ein solches Mammutprojekt eine Menge Ressourcen verschlingen würde, die die Marine noch nicht besitze. Zudem könnte das Vorhaben die Fähigkeit der USA beeinträchtigen, China und den Iran abzuschrecken, da eine Blockade Venezuelas die Umleitung von Schiffen aus anderen Regionen erfordern würde.

Trump sei offenbar von der Seeblockade Kubas inspiriert worden, die die USA während der Krise im Jahr 1962 gegen den Inselstaat verhängt hatten, so ein Beamter. Laut ihm fällt es dem US-Präsidenten schwer, die geografischen Herausforderungen seines Plans zu erfassen:

Kuba ist eine Insel und Venezuela hat eine riesige Küstenlinie. Und im Fall Kubas wussten wir, was genau wir nicht hineinkommen lassen wollten. Aber worüber reden wir hier?

Anfang August hatte Trump erstmals öffentlich eingestanden, dass er eine Blockade beziehungsweise "Quarantäne" Venezuelas in Betracht gezogen hat. "Ja, das tue ich", sagte der Präsident, als er von einem Reporter gefragt wurde, ob er eine solche Option in Erwägung ziehe. Details nannte Trump aber nicht. In den folgenden Wochen hat er das Thema auch nicht mehr angesprochen, zumindest nicht öffentlich.

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Washington erhöht Druck auf Caracas weiter

Trumps Bemerkung fiel auf scharfe Kritik in Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sagte, sein Land sei "kampfbereit", sollte Washington solche Pläne umsetzen. Washington setzt sich für einen Sturz Maduros ein und betrachtet den selbst ernannten "Interimspräsidenten" Juan Guaidó als legitimen Staatschef. Guaidó war Ende April bei dem von Washington unterstützten Versuch gescheitert, sich an die Macht zu putschen.  

Trump hat kein Interesse daran, US-Bodentruppen nach Venezuela zu schicken, so hochrangige Regierungsbeamte, aber er hat ihnen gesagt, sie sollten weiterhin Druck auf Maduro ausüben und nach kreativen Möglichkeiten suchen, Guaidó zu helfen, Maduro von der Macht zu drängen", schließt Axios seinen Bericht ab.

Im Namen einer "friedlichen demokratischen Umwandlung" hatten die USA jüngst die einseitigen Sanktionen gegen Venezuela weiter verschärft. Die humanitäre Lage in dem krisengeplagten Land werde dadurch massiv verschlimmert, kritisierte die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet die US-Maßnahmen.

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