Lateinamerika

"Verdächtiger Zwischenfall": Reaktionen nach Angriffen auf Öltanker

Während des Besuchs des japanischen Premierministers in Teheran wurden zwei Öltanker unweit der iranischen Küste angegriffen, wobei ein Tanker sank. Die 5. Flotte der USA eilte zu Hilfe. Der iranische Außenminister spricht von einem zeitlich "verdächtigen" Zwischenfall.
"Verdächtiger Zwischenfall": Reaktionen nach Angriffen auf ÖltankerQuelle: AFP © AFP PHOTO / HO / IRIB

Dem japanischen Premierminister Shinzō Abe versicherte das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Sejjed Ali Chāmeneʾi, sein Land habe weder die Intention, Atombomben zu bauen, noch diese irgendwohin zu liefern. Abe sprach von einem großen Fortschritt hin zu Frieden und Stabilität in der Region. Am Donnerstagmorgen aber gingen bei der US-Marine in Bahrain Meldungen über zwei – zunächst brennende – Öltanker ein. 

Mehr zum Thema - Golf von Oman: Öltanker angeblich mit Torpedos angegriffen 

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach von "verdächtigen" Zwischenfällen, da sie sich gerade zur Zeit des Treffens zwischen Ajatollah Chāmeneʾi und Shinzō Abe ereigneten: 

Berichten zufolge kam es zu Angriffen auf Tanker mit japanischem Bezug, während (Premierminister) Shinzō Abe sich mit Ajatollah Ali Chāmeneʾi zu umfangreichen und freundschaftlichen Gesprächen traf. Verdächtig reicht nicht aus, um zu beschreiben, was wahrscheinlich heute Morgen passiert ist. Das von Iran vorgeschlagene regionale Dialogforum ist zwingend notwendig. 

Die Schiffsbesatzungen konnten evakuiert werden. Die iranischen Staatsmedien IRNA sagten, 44 Crewmitglieder seien in einen iranischen Hafen gebracht worden. Unter den Evakuierten sollen auch elf russische Seeleute gewesen sein. 

Nach Angaben des japanischen Außenministeriums befand sich Fracht für Japan an Bord beider Schiffe. Der Tanker "Front Altair" unter der Flagge der Marshallinseln hatte 75.000 Tonnen Rohbenzin geladen. Die japanische Frachtfirma geht von einem Angriff aus, vermutlich durch ein Torpedo, woraufhin der Tanker sank. Der zweite Tanker "Kokuka Courageous" fuhr unter der Flagge Panamas und wurde ebenfalls beschädigt. Er gehört zur deutschen Reedereigruppe Bernhard Schulte Shipmanagement in Hamburg, die den Vorfall in einer Mitteilung bestätigte. Demnach bestehe keine Gefahr, dass der Tanker sinkt.

Die Nachrichtenplattform Liveuamap Middle East twitterte Bilder der brennenden "Front Altair", die von der iranischen Agentur ISNA stammen:

Joshua Frey von der 5. US-Flotte sagte: 

Wir sind uns des gemeldeten Angriffs auf Tanker im Golf von Oman bewusst. Die US-Marine in der Region erhielt zwei separate Notrufe: um 6:12 Uhr und einen zweiten um 7:00 Uhr Ortszeit. 

Aus Großbritannien hieß es, man sei "extrem besorgt" über die derzeitigen Entwicklungen. Die britische Maritime Trade Operation untersucht derzeit den Fall. Ein Sprecher der Vereinigten Arabischen Emirate sagte Euronews, man sei nicht der Ansicht, dass sich der Vorfall in den eigenen Gewässern abgespielt habe. 

Mit dem Ausstieg der USA aus dem Nuklearabkommen im vergangen Jahr stiegen die Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten von Amerika. Aufgehobene Sanktionen traten damit zwischenzeitlich erneut in Kraft, um auch die iranischen Ölexporte zu treffen. Der Iran hatte danach wiederholt gedroht, die wichtige Handelsroute durch die Straße von Hormus zu blockieren, sollte der Ölhandel sanktioniert werden. Der heutige Vorfall ereignete sich unweit der Straße von Hormus. Vor etwa einem Monat wurden vier Tanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate beschädigt. Die USA machten den Iran seinerzeit dafür verantwortlich.

Der Ölpreis legte am Donnerstag mittlerweile um 4 Prozent zu.

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