Lateinamerika

Nach Selbstmordversuch bei Verhaftung: Perus Ex-Präsident García stirbt im Krankenhaus

Der frühere peruanische Staatschef Alan García hat bei seiner Verhaftung wegen Korruptionsvorwürfen zur Waffe gegriffen und sich selbst in den Kopf geschossen. Er wurde in eine Klinik eingeliefert und operiert, doch nach Angaben lokaler Medien sei er verstorben.
Nach Selbstmordversuch bei Verhaftung: Perus Ex-Präsident García stirbt im KrankenhausQuelle: Reuters

Als Polizisten am Mittwochmorgen an der Haustür des ehemaligen peruanischen Präsidenten Alan García in Lima klopften, um ihn zu verhaften, schloss sich García in einem Zimmer ein und schoss sich in den Kopf. Er wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert, doch die Ärzte konnten ihn - nach Berichten lokaler Medien - nicht retten.

Kurz nach dem Selbstmordversuch Garcías äußerte sich sein Anwalt. "Der Ex-Präsident hat sich angeschossen", sagte Erasmo Reyna der staatlichen Nachrichtenagentur Andina. Sein Gesundheitszustand sei "kritisch", erklärte wenig später die Gesundheitsministerin Zulema Tomás auf einer Pressekonferenz im Krankenhaus Casimiro Ulloa, in das der Ex-Präsident eingeliefert wurde. García werde an einer Kopfverletzung operiert, teilte der Direktor des Krankenhauses mit. Nach seiner Einlieferung habe er drei Herzinfarkte erlitten, die Ärzte hätten ihn reanimieren können.

Wie nun die lateinamerikanische Nachrichtenplattform TeleSur berichtet, starb García an den Folgen der Schusswunde am Kopf.

Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht

Die Justiz hatte im Rahmen der Ermittlungen im Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht für den ehemaligen sozialdemokratischen Präsidenten eine zehntägige Untersuchungshaft angeordnet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen García wegen des Verdachts der Annahme von Bestechungsgeldern. Hierbei geht es um die Frage, ob García Schmiergelder von Odebrecht im Gegenzug für einen lukrativen Vertrag im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel in Lima angenommen hat. 

Der 69-Jährige, der in den Jahren 1985 bis 1990 und erneut von 2006 bis 2011 Präsident Perus gewesen war, bestritt die Vorwürfe und behauptete, politisch verfolgt zu werden. Im November letzten Jahres beantragte er Asyl in Uruguay, nachdem ihm ein Richter verboten hatte, Peru für 18 Monate zu verlassen. Der Asylantrag wurde abgelehnt, und ein Richter in Lima ordnete am Dienstag seine Inhaftierung an.

Die letzten fünf peruanischen Ex-Präsidenten haben alle Gefängnisaufenthalte absolviert oder es wird gegen sie wegen Korruption ermittelt. Auch Garcías Nachfolger Pedro Pablo Kuczynski wird wegen seiner angeblichen Beteiligung am Odebrecht-Skandal untersucht. Die Staatsanwälte versuchen derzeit, die Untersuchungshaft von Kuczynski bis zum Prozessbeginn zu verlängern.

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