USA setzen Maduro weiter unter Druck: Übergabe der Kontrolle von Citgo an Opposition
Venezuela kämpft darum, Käufer für sein Öl zu finden. Caracas hofft darauf, seine Einnahmequellen aus dem Ölhandel am Leben zu erhalten, selbst wenn Präsident Nicolás Maduro die Kontrolle über das Energieunternehmen Citgo verliert. Die in den USA ansässige Tochtergesellschaft des venezolanischen Staatskonzerns PDVSA hat nach Angaben von Reuters seine Beziehungen zu der Muttergesellschaft offiziell getrennt, um die US-Sanktionen einzuhalten.
Die US-Regierung versucht, die Kontrolle über Citgo an den venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaidó zu übertragen. Das Unternehmen hat seine Zahlungen an PDVSA eingestellt und der selbsternannte Präsident Gauidó einen neuen Vorstand für das Unternehmen ernannt. Einige venezolanische Mitarbeiter des Energieunternehmens sind darauf hin aus den USA nach Caracas zurückgekehrt.
Citgo stellt einen der Hauptverluste der venezolanischen Regierung im Rahmen der US-amerikanischen Regimewechselkampagne in Venezuela dar. Mit 750.000 Barrel pro Tag ist das Unternehmen die achtgrößte Raffineriegesellschaft in den USA mit Pipelines und Tankstellen für den Einzelhandel. Es gilt als eine wichtige Einnahmequelle für die venezolanische Regierung.
Abgesehen davon, dass Citgo seinen Sitz in den USA hat, besitzt die Trump-Regierung ein zusätzliches Druckmittel gegenüber dem Unternehmen. Es muss einen Teil seiner Schulden refinanzieren, konnte dies aber aufgrund der Sanktionen nicht tun. Citgo-Unternehmensanleihen gerieten aufgrund der Unsicherheit über die Kreditverlängerung unter Druck.
Die US-Regierung hielt Gläubiger, die sich auf Zahlungsverzögerungen inmitten des politischen Chaos vorbereiteten, davon ab, über das Unternehmen herzufallen. Guaidó und die Trump-Regierung wollten, dass Citgo intakt und frei von Gläubigerklagen bleibt, so dass es eine Einnahmequelle für die neue Regierung nach der Absetzung Maduros darstellt. Die Trennung Citgos von PDVSA ist ein entscheidendes Element.
In der Zwischenzeit versuchten Maduro und PDVSA, ihre Ölexporte vor dem Zusammenbruch zu bewahren, trotz des sich verstärkenden Drucks der US-amerikanischen wirtschaftlichen und politischen Kriegsführung. Laut dem Wall Street Journal strebt Venezuela Öllieferungen nach Indien und Europa an, obwohl die Rabatte, die notwendig sind, um besorgte Käufer zu halten, dazu führen könnten, dass die Einnahmen aus den Transaktionen stark zurückgehen. PDVSA-Chef Manuel Quevedo sagte, dass die Exporte mit 1,2 Millionen Barrel pro Tag konstant bleiben. Das Wall Street Journal stellte jedoch fest, dass Schätzungen der Spedition Kpler die Menge auf 1,1 Millionen Barrel pro Tag beziffern.
Venezuela hat einige bescheidene Erfolge erzielt. Die Exporte nach Indien stiegen im Februar leicht um 40.000 Barrel pro Tag. Das Wall Street Journal berichtet, dass Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich weiterhin Öl aus Venezuela importieren.
Allerdings sind die Probleme erheblich und sie nehmen zu. Einige der Öllieferungen werden als Gegenleistung für Investitionen in Venezuela verbucht und bringen daher keine harte Währung ein. Darüber hinaus sollen die Exporte nach China im Februar um 155.000 Barrel pro Tag zurückgegangen sein. Es wurde erwartet, dass China eines der wenigen Länder ist, das den US-Sanktionen zum Trotz zusätzliche Öllieferungen aufnehmen könnte. Dies ist jedoch noch nicht geschehen.
Andere Käufer halten sich fern. Der italienische Energieriese Eni hat das Kaufen von Erdöl aus Venezuela eingestellt. Andere europäische Ölkonzerne taten es ihm gleich. Sogar die russische private Ölgesellschaft Lukoil beendete ihren Öl-für-Produkte-Handel mit Venezuela.
Eines der Probleme von PDVSA stellt die Qualität des Erdöls dar. Das schwere venezolanische Öl kann nur an speziellen Einrichtungen raffiniert werden. Die US-Golfküste war einer der wenigen Orte, an denen große Raffineriekapazitäten für Schweröl existieren. Dazu zählen nicht nur die Raffinerien von Citgo, sondern auch die von Valero und Chevron. Da die Verkäufe an die US-Golfküste drastisch zurückgegangen sind, ist es schwierig, andere Käufer für diese Menge an Schweröl zu finden.
Gleichzeitig bleibt Maduro an der Macht und trotzt der venezolanischen Opposition, die von der US-Regierung und vielen lateinamerikanischen und europäischen Staaten unterstützt wird. Er exportiert weiter Erdöl, auch wenn die Liefermengen voraussichtlich sinken werden. Sicherlich wird die US-Regierung weiter versuchen, die Situation zu eskalieren, um ihn zu stürzen. Bisher ist es ihnen jedoch nicht gelungen ihr Ölembargo vollständig umzusetzen.
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