Lateinamerika

Krisenmanagement in Caracas: Venezuela wertet Währung ab und gleicht sie dem Schwarzmarkt an

Venezuela hat den Bolivar abgewertet, um den Wert der Währung an den Schwarzmarkt des Landes anzupassen, berichtet die AFP. Aufgrund der Hyperinflation verlassen sich viele Venezolaner auf den Schwarzmarkt, um den Wert der Währung zu ermitteln.
Krisenmanagement in Caracas: Venezuela wertet Währung ab und gleicht sie dem Schwarzmarkt an Quelle: Reuters

Die Zentralbank von Venezuela hat am Montag die Abwertung des Bolivar angekündigt und erklärte, dass die private Geldtauschplattform Interbanex Geld im Land zu einem durch Angebot und Nachfrage bestimmten Kurs tauschen dürfe. Laut Interbanex liegt dieser bei 3.200 Bolivar pro US-Dollar.

Der Wechselkurs mit dem US-Dollar lag am Montag, den 28. Januar, auf dem Schwarzmarkt bei 2.909 Bolivar, berichtet die Zeitung El Nacional unter Berufung auf die Zentralbank Venezuelas. Das bedeutet, dass das monatliche Mindestgehalt von 18.000 Bolivar nur 6,18 US-Dollar entspricht.

Während die Regierung von Nicolás Maduro gegen den illegalen Geldhandel vorgeht, verlassen sich viele Venezolaner auf diesen Handel, um ausländische Währungen zu kaufen und zu verkaufen.

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds wird die Inflation in Venezuela im Jahr 2019 zehn Millionen Prozent erreichen.

Die Wirtschaft des Landes befindet sich seit dem starken Rückgang der Ölpreise im Jahr 2014, der die Haushalte der großen Ölproduzenten der Welt traf, in einem stetigen Rückgang. Abgesehen vom Ölpreiscrash stand Caracas unter ständigem Druck von US-Sanktionen gegen Präsident Nicolás Maduro und seine Regierung.

Aufgrund der Sanktionen stellte Venezuela im Oktober letzten Jahres die Verwendung des US-Dollars für seine internationalen Transaktionen ein und auf den Euro um. Im vergangenen Sommer koppelte die Regierung den Bolivar außerdem an die ölgebundene Kryptowährung Petro.

Die steigenden Kosten für Alltagsgegenstände haben zu einem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten geführt. Laut UNO führte dies dazu, dass seit dem Jahr 2015 fast drei Millionen Venezolaner das Land verlassen haben.

Zusätzlich zu den sich vertiefenden finanziellen Problemen Venezuelas befindet sich das Land derzeit in politischen Turbulenzen, nachdem sich der Oppositionsführer Juan Guaidó letzte Woche zum vorläufigen Präsidenten erklärte. Guaidó wurde von den USA und einem Großteil Lateinamerikas als legitimer Führer Venezuelas anerkannt. Maduro verurteilte Guaidós Schritt als einen "abscheulichen von Washington gesponserten Putsch" und brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu den USA ab.

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