Lateinamerika

Venezolanischer Außenminister zu RT: USA stehen nicht nur hinter dem Putsch, sie führen ihn an

Der Außenminister Venezuelas Jorge Arreaza gab RT ein Interview. Darin wirft er Washington unter anderem vor, die Pläne zum Sturz des gewählten Präsidenten Maduro nicht nur zu unterstützen, sondern aktiv anzuführen. Auch mit der EU geht er hart ins Gericht.
Venezolanischer Außenminister zu RT: USA stehen nicht nur hinter dem Putsch, sie führen ihn anQuelle: RT

Die US-Regierung steht nicht nur hinter dem Putsch, sondern führt ihn auch an. Wir konzentrieren uns darauf, die Angriffe Washingtons zu neutralisieren. Das heißt, wir werden den wichtigsten Führer des Putsches, den Direktor des Zirkus, nämlich die US-Regierung, Herrn Trump und seine Vertreter in den Fokus nehmen", so Arreaza einleitend zu RT.

Auch mit den EU-Staaten Spanien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien ging er hart ins Gericht, nachdem diese am Samstag Maduro ein Ultimatum gestellt und ihn aufgefordert hatten, innerhalb von acht Tagen Neuwahlen zu verkünden:

Das ist Interventionismus in höchstem Maße und zudem ist diese Haltung höchst arrogant.

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Die venezolanische Regierung wird die Beziehungen zu Ländern, die die putschende Opposition unterstützt haben, überprüfen, führte der venezolanische Außenminister weiter aus und betonte:

Die bolivarische Demokratie braucht nur die Anerkennung und Unterstützung des venezolanischen Volkes. Die Meinung andere Regierungen sind für uns von geringem Interesse.

Dennoch wird Caracas die Tür für Gespräche mit der prowestlichen Opposition unter Leitung von Juan Guaidó offenhalten: "Jeder sollte wissen, dass wir in ständigem Kontakt mit der venezolanischen Opposition stehen", sagte der führende Diplomat Venezuelas. Im Dezember letzten Jahres war die Regierung nach zweijährigen Verhandlungen kurz davor, eine Einigung mit der Opposition zu erzielen, aber diese hatte die Gespräche nach Rücksprache mit dem US-Außenministerium dann überraschend abgebrochen.

Wenn die Opposition bereit ist, sich mit uns an den Verhandlungstisch zu setzen, werden wir uns buchstäblich in einer halben Stunde einigen.

Der Außenminister nutzte die Gelegenheit und forderte im RT-Interview die Guaidó-Anhänger auf, "zu den Verhandlungen zu kommen, die Erlaubnis ihrer Vorgesetzten in den USA einzuholen und mit uns nach einer Lösung zu suchen, um gemeinsam einen politischen Weg für die Zukunft zu errichten". Dann führte er weiter aus:

Es ist unmöglich, auf Veränderungen in Venezuela hinzuwirken, indem man unser Land angreift oder sich auf die Seite der Feinde unseres Landes stellt.

Caracas arbeitet laut Darlegung von Arreaza derzeit "täglich" mit den Regierungen von Mexiko und Uruguay zusammen, nachdem beide Staaten ihre Vermittlungsdienste angeboten hatten. Die Regierung steht zudem weiterhin in ständigem Dialog mit der von den USA gesteuerten innenpolitischen Opposition, die allerdings weiterhin jeden Dialog vermeide, sofern dieser nicht von den USA genehmigt sei.

Das venezolanische Volk kann frei entscheiden, ob es den Weg der Revolution, der linken Politik, des Fortschritts oder den Weg des Neoliberalismus und des Imperialismus gehen will", so der Außenminister abschließend zu RT.

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