Kolumbiens Präsident Santos zu RT: "Es geht nicht darum, die NATO nach Lateinamerika zu bringen"
Im Interview mit dem früheren Präsidenten Ecuadors Rafael Correa nannte Juan Manuel Santos das Friedensabkommen mit den FARC einen äußerst wichtigen Schritt für ganz Lateinamerika. Denn dabei habe es sich schließlich um die größte, stärkste und älteste Guerilla der Region gehandelt. Trotz des Fortschrittes gab der Friedensnobelpreisträger 2016 zu, dass der Frieden im Land noch nicht endgültig eingekehrt sei. Momentan verhandele die Regierung unter kubanischer Vermittlung mit der ELN-Guerilla.
Unser Ziel ist es, einen bilateralen Waffenstillstand und ein Rahmenabkommen zu erzielen. Wir sind gerade dabei. Ich glaube, dass die ELN verstehen muss, dass sie widrigenfalls im Abseits der Geschichte landet", sagte der Politiker.
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Thematisiert wurde auch die Bekämpfung des Drogenhandels im Grenzgebiet zu Ecuador, der schon immer mit Rebelleneinheiten in Verbindung gebracht wurde. Wie der scheidende Präsident bekannt gab, sei die Grenze zu Ecuador schon immer ein strategischer Korridor für den Drogenhandel gewesen. Der Staat sei dort jahrzehntelang nicht präsent gewesen. Drogenkartelle aus Mexiko hätten in letzter Zeit an Einfluss gewonnen. Trotzdem gewinne Kolumbiens Militär das Territorium allmählich zurück. Das werde jedoch nicht von heute auf morgen passieren.
Der Drogenhandel ist zu einem wahren Unglück für Kolumbien geworden. Er ist wie ein Giftpfeil, der den ganzen Friedensprozess und alles vergiftet, was wir in den letzten 30, 40 Jahren geleistet haben. Leider", erklärte Juan Manuel Santos.
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Am 31. Mai war Kolumbien zu einem "globalen Partner" der NATO geworden. Der scheidende Präsident begründete diesen Schritt im Interview mit Rafael Correa mit dem praktischen Nutzen. So könne das kolumbianische Militär vor allem von den Erfahrungen und den Standards der Allianz profitieren. Eine Verwicklung in militärische Konflikte sei dabei ausgeschlossen.
Nicht alle wollen nachvollziehen, was für eine Art der Beziehungen wir mit der NATO aufnehmen wollen. Wir haben nicht vor, NATO-Mitglied zu werden. Der Status des globalen Partners zwingt uns unter keinen Bedingungen dazu, an irgendwelchen Militäroperationen teilzunehmen. Dafür aber gibt er uns mehrere Vorteile und Zugang zu besseren Erfahrungen, damit unsere Streitkräfte nach den modernsten Standards ausgebildet werden. Daran ist jedes Land interessiert", argumentierte der Politiker.
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Darüber hinaus wurden im Interview die Bekämpfung der Armut im Land sowie die wirtschaftliche Krise im benachbarten Venezuela angesprochen. Laut Statistik sollen mehr als eine Million Venezolaner nach Kolumbien geflüchtet sein. Leider verschlimmere sich die Lage in Venezuela immer mehr. Die Bevölkerung leide unter Hunger und Engpässen an Lebensmitteln. Es gebe immer mehr Repressalien und Verletzungen der Menschenrechte, so der kolumbianische Politiker.
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