120 Jahre Widerstand: Yankee-Basis Guantánamo aus der Sicht der Kubaner
Heutzutage Synonym für das umstrittene Gefangenenlager der USA, in dem ab dem Jahr 2002 mindestens 780 Häftlinge meist ohne Gerichtsverhandlung festgehalten, teils brutal gefoltert und möglicherweise ermordet wurden, geht die US-Präsenz im kubanischen Guantánamo auf 120 Jahre Besatzung zurück. Sie ist damit die älteste US-Militärbasis im Ausland.
Aus diesem Anlass ging es am 12. Juni bei der Veranstaltung "120 Jahre US-Präsenz in Guantánamo" in der Universität für Medizinische Wissenschaften um die Schäden, die den Kubanern und anderen Nationen, insbesondere in der Karibik, durch die dauerhafte Präsenz der US-Marines in Guantánamo Bay entstanden sind.
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Der Historiker José Sánchez Guerra erachtet die Guantánamo Marinebasis als einen Beweis für die geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen des US-Imperiums, das die Souveränität mit Füßen tritt, auf Kuba, die dem kubanischen Volk Schaden zufügen.
Die Guantanameros haben nach Ansicht von Sánchez Guerra mit dem Geist des Widerstands geantwortet, der sich über 120 Jahre akkumuliert hat und nun Teil ihrer Identität ist.
Vorgestellt wurde auch das Buch "Guantánamo and American Empire: The Humanities Respond", ein Band, in dem historiographische Elemente, Interviews und wissenschaftliche Aufsätze gesammelt sind, die aus karibischer humanistischer und kultureller Sicht die willkürlichen Methoden der Inhaftierung und Folter, die die Insassen des Gefängnisses in der illegalen militärischen Enklave erhalten haben, ablehnen.
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Der Forscher Mario Montero Campello verwies dagegen auf die Auswirkungen der Militärbasis auf die Umwelt. Die Vereinigten Staaten besetzten die tiefsten Gebiete der Cayman Bay, was sich durch ständige Erweiterung der Bebauung, die systematische Deponierung von Abfällen und die Verschmutzung der Umwelt auch auf die Flora und Fauna des Gebietes auswirke.
Im Juni 1898 landeten US-Marines unter dem Vorwand, Kuba im Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien zu unterstützen, in Guantánamo Bay. Die Besatzer blieben, ab dem Jahr 1903 auf gewisse Weise legitimiert durch einen Pachtvertrag: Das etwa 120 Quadratkilometer große Gebiet wurde für über 99 Jahre an die USA verpachtet. Diese Vereinbarung wurde nach ihrem ursprünglichen Ablauf im Jahr 2002 einseitig von den USA verlängert.
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