Lateinamerika

Ausgerechnet zu Weihnachten? – Trump bestätigt US-Drohnenangriffe auf venezolanische Hafenanlagen

Während US-Präsident Donald Trump sich offen mit den ersten Schlägen gegen Venezuela brüstet, halten sich US-amerikanische Regierungsstellen bislang bedeckt. So hat das Pentagon noch keine Einzelheiten zu dem ersten öffentlich gemachten US-Angriff auf venezolanische Hafenanlagen bekannt gegeben.
Ausgerechnet zu Weihnachten? – Trump bestätigt US-Drohnenangriffe auf venezolanische HafenanlagenQuelle: Legion-media.ru © JOSE ISAAC BULA URRUTIA

Wie Reuters am Montag unter Berufung auf den US-Sender CNN berichtete, soll die CIA in der vorletzten Woche einen Drohnenangriff auf eine Hafenanlage an der Küste Venezuelas durchgeführt haben.

Dies bestätigte US-Präsident Donald Trump, indem er erklärte, dass US-Streitkräfte eine "große Anlage" an der Küste Venezuelas zerstört hätten, was offenbar den ersten bekannten Angriff der USA auf das Territorium des südamerikanischen Landes darstellt.

Bereits am Freitag hatte Trump erstmals eine US-Militäraktion in einem Interview im Radiosender WABC erwähnt und dabei freimütig erklärt: "Wir haben gerade […] eine große Fabrik oder Anlage zerstört, aus der die Schiffe kommen. Wir haben ihnen also einen schweren Schlag versetzt."

Bei einer Rede in Mar-a-Lago an der Seite des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu am Montag beschrieb Trump das Ziel als einen "Implementierungsbereich", der angeblich mit Drogenhandel in Verbindung steht.

"Es gab eine gewaltige Explosion im Hafengebiet, wo die Boote mit Drogen beladen werden", teilte der US-Präsident mit.

Details zu der Operation sind nach wie vor spärlich. Der Standort der Einrichtung, die Art des Angriffs, das Ausmaß der Schäden und mögliche Opferzahlen sind derzeit noch unbekannt. Das Pentagon und das US Southern Command haben für die Beantwortung dieser Fragen an das Weiße Haus verwiesen, das bislang noch keine Stellungnahme abgegeben hat.

Trump hatte zuvor bereits angedeutet, dass die USA Angriffe auf das Festland Venezuelas starten könnten, und hatte verkündet, dass er verdeckte CIA-Operationen innerhalb des Landes genehmigt habe – als Teil einer umfassenderen Strategie, um Druck auf Präsident Nicolás Maduro auszuüben. Der US-Präsident lehnte es ab klarzustellen, ob die CIA an dem jüngsten Angriff beteiligt war.

"Das möchte ich nicht sagen", antwortete Trump. "Ich weiß genau, wer es war, aber ich möchte nicht sagen, wer es war. Aber wissen Sie, es war an der Küste."

Die venezolanische Regierung hat den angeblichen Angriff bislang noch nicht öffentlich bestätigt. Caracas hat wiederholt bestritten, in den Drogenhandel verwickelt zu sein, und erklärt, die Vorwürfe seien erfunden, um einen Regimewechsel zu rechtfertigen.

Dieser Schritt Washingtons folgt auf monatelange eskalierende Spannungen zwischen den USA und Venezuela, wobei das US-Militär seit Anfang September mindestens 30 vermeintliche Drogenschmuggelboote angegriffen hat, wodurch mindestens 107 Menschen zu Tode gekommen sind. Die USA haben ihre militärische Präsenz in der Karibik ausgebaut und 15.000 Soldaten sowie mehrere Kriegsschiffe in der Region stationiert.

Primazol, ein Chemiewerk im venezolanischen Bundesstaat Zulia, das an Heiligabend von einem Brand betroffen war, hat im Internet verbreitete Gerüchte zurückgewiesen, wonach Trump in seinen Äußerungen auf diesen Brand angespielt habe. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass das Feuer schnell gelöscht worden sei und derzeit untersucht werde. Anwohner hatten gegenüber Reuters berichtet, sie hätten eine Explosion gehört, Feuer gesehen und Chlorgeruch bemerkt.

Wie die britische Nachrichtenagentur weiter schreibt, hat die ausbleibende Reaktion der US-Behörden und Geheimdienste Fragen darüber aufgeworfen, ob der von Trump nun enthüllte Vorfall verdeckt durchgeführt worden war. Sollte dies der Fall gewesen sein, könnten US-Vertreter wohl kaum offen diese Angelegenheit kommentieren. Gleichwohl hatten sich im letzten Monat zwei US-Beamte dahingehend geäußert, dass verdeckte Operationen wahrscheinlich die erste Phase neuer US-Maßnahmen gegen Maduro bilden würden.

Allerdings hatte Trump einen anderen Drohnenangriff kritisch kommentiert: Über den in der Nacht zu Montag durchgeführten ukrainischen Drohnenangriff auf eine Residenz des russischen Präsidenten Putin im Gebiet Nowgorod zeigte sich Trump "schockiert und empört".

Die USA haben außerdem mehrere Tanker beschlagnahmt, die venezolanisches Öl in internationalen Gewässern transportierten, und behauptet, die Schiffe hätten gegen die einseitigen Sanktionen Washingtons verstoßen. Die Behörden in Caracas haben die Beschlagnahmungen als "Piraterie" verurteilt und Trump vorgeworfen, er versuche, die Kontrolle über die Ölreserven des Landes zu erlangen.

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