
Kuba verurteilt US-Festsetzung venezolanischen Öltankers als "Piraterie"

In der Karibik dreht sich die Eskalationsspirale weiter: Am Mittwoch enterten und beschlagnahmten die USA vor der Küste Venezuelas einen Erdöltanker. Die Maßnahme sorgte nicht nur in Caracas für Empörung. Auch Kuba fand klare Worte, um die Festsetzung des Schiffs zu verurteilen.
Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez beschwerte sich auf der Plattform X über die aggressive Eskalation der US-Regierung gegen Venezuela. Havanna verurteile das US-Vorgehen aufs Schärfste. Im Eintrag auf X betonte der Minister:
"Wir verurteilen den schändlichen Akt der Piraterie und die Beschlagnahmung eines Schiffes mit Erdöl aus Venezuela durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten."
Der Minister verwies darauf, dass die Festsetzung des Schiffes durch die US-Streitkräfte einen "eklatanten Verstoß" gegen das Völkerrecht und die Regeln des freien Handels und der Schifffahrt darstelle.
Denunciamos de manera contundente la escalada agresiva del gobierno de #EEUU contra #Venezuela.Condenamos el vil acto de piratería y la incautación por fuerzas militares de ese país de un buque con petróleo venezolano, lo que contraviene las reglas del libre comercio y la… pic.twitter.com/ehULl25ZRA
— Bruno Rodríguez P (@BrunoRguezP) December 11, 2025
Zuvor hatte die venezolanische Führung den US-Einsatz gegen den Tanker in der Karibik als einen "unverschämten Raubüberfall" und einen "Akt der internationalen Piraterie" bezeichnet. In einer auf der Plattform Telegram veröffentlichten Stellungnahme des venezolanischen Außenministers Yván Gil hieß es:
"Jetzt zeigen sich die wahren Gründe für die andauernde Aggression gegen Venezuela. Es geht nicht um die Migration. Es geht nicht um den Drogenhandel. Es geht nicht um die Demokratie. Es geht nicht um die Menschenrechte. Es geht immer um unsere Bodenschätze, unser Erdöl, unsere Energie, um die Ressourcen, die ausschließlich dem Volk Venezuelas gehören."
Dies sei nicht das erste Mal, dass sich US-Präsident Donald Trump offen zu diesem Ziel bekenne, fügte Gil hinzu. Schon während seiner Wahlkampagne im Jahr 2024 habe der Republikaner suggeriert, an Venezuelas Erdöl gelangen zu wollen, ohne dafür zu zahlen.

Zuerst hatte die US-Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend über die Festsetzung des Tankers "Skipper" berichtet. Die Washington Post teilte unter Berufung auf eine Quelle mit, dass das Schiff nach Kuba unterwegs gewesen sei. Später bestätigte die US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Beschlagnahmung des Tankers, der wegen illegalen Transports von Erdöl aus Venezuela und Iran auf der US-Sanktionsliste stehe. Am Einsatz hätten sich das Heimatschutzministerium, das Kriegsministerium und die Küstenwache beteiligt. Das US-Heimatschutzministerium veröffentlichte auf X ein Video mit der Enterung der "Skipper".
KNOCKOUT.If you threaten our nation, or break the law, there is no place on land or sea where we won’t find you.Thank you to the brave service members from @USCG, @ICEGOV, @FBI, @DeptofWar, and @TheJusticeDept. pic.twitter.com/KUCRjES267
— Homeland Security (@DHSgov) December 11, 2025
Auch Trump äußerte sich zum Vorfall in seiner gewöhnlichen Manier. Es sei ein sehr großer Tanker, der größte, der jemals beschlagnahmt worden sei, gab der Republikaner bekannt. Dabei kündigte er weitere Schritte an, ohne jedoch Details zu nennen: Es würden noch andere Dinge geschehen.
Die US-Navy ist seit Wochen in der Nähe der venezolanischen Küste mit mehreren Kriegsschiffen präsent. In der Region sind darüber hinaus bis zu 15.000 US-Soldaten zusammengezogen worden. Als Grund für dieses Aufgebot im Rahmen der Operation "Südlicher Speer" geben die USA den Kampf gegen den Drogenschmuggel nach Nordamerika an. Seitdem greift das US-Militär mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik an. Diesen Attacken sind inzwischen Dutzende Menschen zum Opfer gefallen. Die Regierung in Washington beschuldigt den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro, hinter dem Drogenschmuggel zu stehen. Für seine Festnahme ist ein Kopfgeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Maduro bestreitet jede persönliche Beteiligung am Drogenhandel. Seine Regierung vermutet hinter den US-Aktivitäten in der Karibik den Wunsch, einen Staatsstreich in Caracas herbeizuführen. Auch Russland sieht in dem angeblichen Antidrogeneinsatz der USA ein Mittel, Venezuela politisch, militärisch und psychologisch unter Druck zu setzen.
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