
Spannungen nehmen zu: US-Militär fliegt zwei Kampfflugzeuge über den Golf von Venezuela

Am Dienstag flog das US-Militär mit zwei Kampfjets über den Golf von Venezuela. Dies scheint die bislang größte Annäherung amerikanischer Kampfflugzeuge an den Luftraum des südamerikanischen Landes seit Beginn der Druckkampagne der Trump-Regierung zu sein.

Öffentliche Flugverfolgungs-Websites zeigten zwei F/A-18-Kampfflugzeuge der US-Marine, die über den Golf flogen – ein von Venezuela begrenztes Gewässer, das an seiner breitesten Stelle nur etwa 200 km misst – und sich mehr als 30 Minuten über dem Wasser aufhielten. Ein US-Verteidigungsbeamter bestätigte, dass zwei Jets einen "Routine-Trainingsflug" in diesem Gebiet durchgeführt hätten.
Der Beamte, der unter der Bedingung der Anonymität über sensible Militäroperationen sprach, konnte nicht sagen, ob die Jets bewaffnet waren. Er merkte jedoch an, dass sie sich während des gesamten Fluges im internationalen Luftraum befanden.
Der Beamte verglich den Trainingsflug mit früheren Übungen, die darauf abzielten, die Reichweite von US-Flugzeugen zu demonstrieren. Er fügte hinzu, dass diese Maßnahme nicht provokativ gemeint sei.
Die Flüge sind die jüngste Maßnahme des US-Militärs, das derzeit seine größte Präsenz in der Region seit Jahrzehnten aufbaut und eine Reihe tödlicher Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmugglerboote in der Karibik und im östlichen Pazifik gestartet hat. Präsident Donald Trump kündigte an, dass demnächst Landangriffe folgen werden, nannte jedoch keine Details zum Ort.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro beharrt darauf, dass der wahre Zweck der US-Militäroperationen darin bestehe, ihn aus dem Amt zu jagen.
Die Trump-Regierung sieht sich wegen der Bootsangriffe, bei denen seit Anfang September bei 22 bekannten Angriffen mindestens 87 Menschen getötet wurden, vom US-Kongress unter Druck gesetzt. Durch US-Angriffe auf Boote kam es unter anderem zu einem umstrittenen Vorfall, bei dem bei einem Folgeangriff Überlebende an Bord getötet wurden.
Präsident Trump hat bisher keine Anzeichen dafür gezeigt, die militärischen Operationen in der Karibik zu reduzieren. Im Gegenteil: Er deutete unlängst an, dass die Ziele der US-Militäraktionen auf Länder wie Mexiko und Kolumbien ausgeweitet werden könnten.
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