
Trumps Venezuela-Kampagne wirft einen Schatten auf "America First"

Trumps Vorstoß für einen Regimewechsel in Venezuela droht die MAGA-Spaltung zu vertiefen, die letzte Woche mit dem Rücktritt der Abgeordneten Marjorie Taylor Greene eskalierte.
Die Spannungen markieren die öffentlichste Spaltung von Trumps Koalition seit seinem Einstieg in die Politik. Sie spielen sich vor dem Hintergrund brutaler Umfragewerte für die Republikaner ab. Für einen Präsidenten, der "keine neuen Kriege" seit langem als sein außenpolitisches Markenzeichen verkauft, könnte selbst eine eng gefasste Mission in Amerikas "Hinterhof" dieses Versprechen zunichtemachen, kommentierte die Nachrichtenseite Axios.

Derzeit erfüllen die in der Karibik kreisenden US-Kriegsschiffe und -Flugzeuge einen doppelten Zweck: Sie zerstören mutmaßliche Drogenboote und verschärfen den Druck auf Nicolás Maduro.
Trump befürwortet zwar nach wie vor einen Ausstieg Maduros aus der Krise über Verhandlungen. So etwa plant er ein privates Gespräch mit dem venezolanischen Präsidenten, den die USA als "Drogenterroristen" bezeichnen und auf dessen Kopf das Justizministerium ein Kopfgeld ausgesetzt hat.
Trump hat aber auch verdeckte CIA-Operationen in Venezuela genehmigt und sich die Option offengehalten, jederzeit Landangriffe anzuordnen.
Die Idee, Maduro mit Gewalt zu stürzen, geht auf Trumps erste Amtszeit zurück, scheint jedoch äußerst unpopulär zu sein: Laut einer Umfrage von CBS News sprechen sich 70 Prozent der Amerikaner gegen eine Militäraktion in Venezuela aus. Die MAGA-Aktivisten sind ähnlich unruhig – zwar unterstützen sie Trumps Vorgehen gegen den Drogenhandel, befürchten jedoch eine Ausweitung der Mission und das potenzielle Chaos eines neuen Auslandskonflikts.
Der große Einfluss der pro-israelischen Kräfte innerhalb der Trump-Regierung hat zudem einige MAGA-Aktivisten frustriert. Der weiße Nationalist Nick Fuentes nutze die Spaltung derzeit aus, um offen antisemitische Äußerungen in die legitime und kritische Debatte über die Unterstützung Israels durch die USA einzubringen, hieß es bei Axios.
Bevor die USA Iran bombardierten, gab es in den sozialen Medien zahlreiche Spekulationen – unter anderem von Tucker Carlson und anderen Isolationisten –, dass eine militärische Intervention die Partei spalten würde. Dies war jedoch nicht der Fall, vor allem weil Donald Trump nach dem Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen einen raschen Waffenstillstand aushandelte.
Trumps unermüdliche Bemühungen, die Veröffentlichung der Epstein-Akten zu verhindern, hatten Loyalisten wie Marjorie Taylor Greene bereits verwirrt. Als Trump seinen Kurs abrupt änderte, löste er innerhalb der MAGA-Bewegung eine Welle der Paranoia und Schuldzuweisungen aus.
Für Tucker Carlson und die aufstrebenden Isolationisten der Rechten bietet der Venezuela-Konflikt eine willkommene Gelegenheit, gegen die "Neocons" vorzugehen, denen sie vorwerfen, die "America First"-Prinzipien zu verraten.
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